Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit dem Fahrplanwechsel 2024 bauen wir das Angebot im regionalen Schienenverkehr aus. Mit über 100 Millionen Zugkilometern sind so viele Züge in Baden-Württemberg unterwegs wie nie. Doch auch die Qualität des Angebots muss stimmen. Zu einem guten Angebot für Fahrgäste gehört, dass die Züge pünktlich und zuverlässig fahren.“
Die wichtigsten Neuerungen im Fahrplan 2024
Zwischen Stuttgart und Nürnberg gibt es zwei zusätzliche Zugverbindungen. Nachts fährt der letzte Zug von Nürnberg nach Stuttgart um 22:38 Uhr ab – somit werden Theater- und Konzertbesuche in Nürnberg mit An- und Rückreise mit dem Zug möglich. Morgens fährt in der Gegenrichtung der erste Zug um 04:23 Uhr von Stuttgart los und kommt um 07:17 Uhr in Nürnberg an.
Nach über 20 Jahre zuverlässigem Betrieb durch die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG)wird die Strecke ab Dezember 2023 von der DB Regio befahren. Der Vorteil für die Fahrgäste: Künftig fährt von Montag bis Freitag durchgehend von 06:00 Uhr bis 20:00 Uhr alle halbe Stunde ein Zug zwischen Stockach und Radolfzell. Die Triebwagen haben alle WLAN, eine Toilette und werden sukzessive einem Refresh unterzogen. Mit der neuen Taktung wird das Seehäsle nun zur S 61.
Zwischen Karlsruhe und Germersheim kommt es ebenso zu Verbesserungen. Die bisherigen Eilzüge der Stadtbahnen werden durch die S 3 der Rhein-Neckar-S-Bahn ersetzt. Hierdurch entfällt das Umsteigen in Germersheim und es entstehen so Direktverbindungen von Karlsruhe Hauptbahnhof nach Speyer und über die Pfalz nach Mannheim. Damit wächst das Streckennetz der S-Bahn Rhein-Neckar auf 603 Kilometer.
Ab Frühjahr 2024 fahren in der Ortenau batterieelektrische Züge. Die Mireo-Plus-B-Züge von Siemens lösen dann die bisherigen Dieselzüge ab, lediglich einzelne Züge in der Hauptverkehrszeit fahren übergangsweise noch einige Zeit länger mit Dieselzügen. Die Batteriezüge hinterlassen einen viel geringeren CO2-Fußabdruck. Das Fahrplanangebot wird sukzessive ausgebaut. Ab voraussichtlich Juni 2024 erfolgt in den Abendstunden eine Umstellung der Züge auf Busverkehr um 20 und 21 Uhr. Diese Busse verkehren dann jedoch nicht nur bis 21 Uhr, sondern bis kurz vor Mitternacht. Dabei besteht in Biberach (Baden) stets ein kurzer Anschluss von und nach Offenburg und Hausach mit dem Zug.
Fachkräftemangel führt zu Zugausfällen
Verkehrsministerium startet Qualitätsoffensive
Im Herbst 2023 hat das Ministerium für Verkehr den „Aktionsplan Qualität im Schienenpersonennahverkehr“ gestartet und geht jetzt in die Offensive. Dabei gilt Qualität vor Quantität bei den notwendigen Anpassungen von Fahrplänen und Ersatzverkehren. „Die Fahrgäste werden auch 2024 auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Das bedauern wir sehr. Die Sperrungen und Sanierungen bringen mittel- und langfristig erhebliche Vorteile und ein verbessertes und zuverlässigeres Zugangebot. Als Land erwarten wir von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Einschränkungen und Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten und so frühzeitig über Ersatzverkehre zu informieren“, so der Landesverkehrsminister. „Das Land hat neben anderen Maßnahmen einen Qualitätsanwalt engagiert, der aus Sicht der Fahrgäste auf die Beseitigung der Mängel einwirkt und Verbesserungsvorschläge macht. Wir erwarten, dass Bund und DB die Schieneninfrastruktur in den kommenden Jahren konsequent und umfassend sanieren und modernisieren!“