Luftreinhaltung

Stufenkonzept für eine bessere Luftreinhaltung

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Land und Stadt Stuttgart verständigen sich darauf, den ÖPNV-Anteil am Verkehr deutlich zu erhöhen und den motorisierten Individualverkehr zu verringern

Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart werden der Europäischen Union ein abgestuftes Konzept für die Luftreinhaltung in der Landeshauptstadt vorlegen, um die Belastung mit Feinstaub weiter zu senken und ein EU-Vertragsverletzungsverfahren abzuwenden. Verkehrsminister Winfried Hermann und Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärten am Montag in Stuttgart, es sei in den vergangenen Jahren bereits gelungen, die Luftbelastung mit Feinstaub deutlich zu verringern. Aber die Vorgaben der EU hinsichtlich der Zahl der Tage, an denen der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten wird, würden am Stuttgarter Neckartor noch nicht eingehalten. 

Minister Hermann sagte: „Seit 2012 wurden die Umweltzonen in Baden-Württemberg vergrößert, die grüne Plakette ist Pflicht, und die Zahl der Ausnahmen wurde deutlich reduziert. Aber es sind weitere Schritte notwendig, denn es geht um bessere Luft im Interesse der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.“ Oberbürgermeister Kuhn erklärte: „Wir sind bei der Senkung der Schadstoffwerte auf einem guten Weg, aber man kann noch nicht zufrieden sein.“ Die Stadt habe in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Feinstaubbelastung zu senken. Daher seien im Jahr 2014 an allen Mess-Stationen die Grenzwerte für Feinstaub PM10 eingehalten worden– mit der Ausnahme eines Überschreitungswerts „Am Neckartor“. Gleichwohl haben sich die Werte auch dort deutlich verbessert: So wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an 64 Tagen überschritten, im Jahr 2013 waren es noch 91 Tage.

Nach den Worten von Minister Hermann sei ein Bündel von vielen Einzelmaßnahmen notwendig, um die Grenzwerte innerhalb weniger Jahre stabil einzuhalten. In der 1. Stufe seien Vorschläge und Appelle vorgesehen, die auf eine Verhaltensänderung wie den stärkeren Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder die Bildung von Fahrgemeinschaften an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung abzielen. Falls diese freiwilligen Maßnahmen binnen zwei bis drei Jahren keinen Erfolg haben, müssten in einer zweiten Stufe verbindliche Lenkungsmaßnahmen und Vorschriften zum Zug kommen.

Oberbürgermeister Kuhn will die Anstrengungen der Stadt für eine bessere Steuerung und Verflüssigung des innerstädtischen Verkehrs verstärken. Erste Erfolge zeigten sich auch beim Jobticket für Mitarbeiter der Stadt Stuttgart, mit dem 4000 städtische Beschäftigte nun neu und dauerhaft den öffentlichen Nahverkehr nutzen. OB Kuhn stellte auch ein Förderprogramm für die Neuanschaffung von Taxis mit Elektro- oder Hybridantrieben in Aussicht. Zudem werde der zwischen Land, Verband Region Stuttgart, Landeshauptstadt und umliegenden Landkreisen vereinbarte ÖPNV-Pakt zum Ausbau von Expressbuslinien, Metroexpresszügen auf der Schiene, besseren Park-and-Ride-Angeboten und vielen weiteren Elementen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems im Großraum Stuttgart dazu beitragen, dass die Schadstoffwerte weiter gesenkt werden. 

Weitere Informationen:

Grafiken Feinstaubbelastung

Grundzüge des Konzeptes zur Einhaltung des Grenzwerte für Feinstaub PM10 in Stuttgart bis spätestens 2021

Weitere Meldungen

Ein kleiner weiß, gelber Transporter steht als Bürgerbus umgebaut auf einem Platz.
Bus

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land – 300 Geschichten des Engagements

Ein bwegt-Zug fährt am Bodensee vorbei.
Schiene

Planungen für die Bodenseegürtelbahn gehen weiter

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Fahrgastcenter

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Ein Zug fährt an einem Bahnsteig ein.
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Start des Projekts "Scan-Fahrzeuge" in Mannheim
Scan-Auto

Start des Pilotprojekts Scan-Fahrzeuge in Mannheim

Ein Zug fährt auf der Brenzbahn.
Schiene

Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn

Logo des Verkehrsministeriums für Mobilitätspakte
Mobilitätspakt

Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim wird bis 2030 fortgesetzt

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen lächelnd im Zug. In der Ecke rechts oben ist das Logo des D-Ticket JugendBW abgebildet..
D-Ticket JugendBW

Preisanpassung beim D-Ticket JugendBW

Doppelstockzug von vorne.
SPNV

Zukunftsfahrplan: Zwischenbilanz und Perspektive

Bauarbeiten an einer Brücke (Bild: Fotolia.com/c-vom)
Brücken

Umsetzungsplan zur Erhaltung der Brücken

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Fahrgastcenter

Fahrgastcenter folgen in Horb, Tübingen, Friedrichshafen

Gruppenbild der Gewinner "Wir machen Mobilitätswende" 2025 mit Verkehrsminister Hermann.
Innovation

Wir machen Mobilitätswende: Gewinnerinnen und Gewinner 2025

Radweg
Rad

Neuer Radweg entlang der B 465 verbindet Ehingen und Altsteußlingen

Geschäftsmann steigt in einen Bus mit seinem Fahrrad.

Klimamobilitätspläne: Hohes Engagement in Städten und Landkreisen

E-Smart wird geladen.
E-Carsharing

Förderung für Elektro-Carsharing gestartet