Lärm vermeiden

Bauleitplanung

Damit Vorhaben zugelassen werden, muss Lärmschutz schon früh mitgedacht werden. Um diesen umzusetzen, helfen Lärmkarten bei der Stadtplanung.

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Bauantrag auf einem Grundriss

Eine strikte Nutzungstrennung von Industrie/ Gewerbe und Wohnen, wie sie früher verfolgt wurde, wird heute nicht mehr gewollt und ist vielfach auch nicht mehr realisierbar. Heutiges stadtplanerisches Leitbild ist die „Stadt der kurzen Wege“ mit nutzungsgemischten Siedlungen und Quartieren. Dabei muss es aber auch gelingen, Fragen des Lärmschutzes im Interesse aller Betroffenen zu lösen. Die Landesregierung misst daher insbesondere dem vorsorgenden und aktiven Lärmschutz eine hohe Bedeutung bei.

Vorbeugender Lärmschutz bei der Bauleitplanung und die gegenseitige Rücksichtnahme zwischen neu hinzukommenden und ansässigen NutzerInnen sind bei der Zulassung von Vorhaben wichtige Gesichtspunkte, die es zu berücksichtigen gilt. Lärmkarten, die besonders belastete Bereiche aufzeigen, sind nicht nur für die Lärmaktionsplanung, sondern auch bei städtebaulichen und infrastrukturellen Planungsaufgaben eine wichtige Grundlage für gezielte und effektive Maßnahmen zur Lärmminderung und zum Lärmschutz. 

Zum Lärmschutz sind zahlreiche Regelwerke entstanden, die sich mit der Beurteilung und Bewertung der vielfältigen Lärmquellen und Lärmsituationen auseinandersetzen. Die vom VM herausgegebene und von Mitarbeitern des Umweltamtes der Stadt Stuttgart erarbeitete städtebauliche Lärmfibel beschreibt die unterschiedlichen Regelungen für die verschiedenen Lärmquellen, stellt ihren Anwendungsbereich dar und verdeutlicht Unterschiede und Zusammenhänge. Daneben vermittelt sie Grundlagen über Methoden der Lärmermittlung und Bewertung insbesondere für die Anwendung bei der städtebaulichen Planung und bei der Beurteilung der Zulässigkeit. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag, damit alle an der Bauleitplanung beteiligten Fachleute den Lärmschutz bei ihren Maßnahmen besonders in den Fokus rücken. 

Tagung "Lärmschutz in verdichteten Innenstädten" des Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik (ALD)

Wenn unterschiedliche Nutzungen in verdichteten Innenstädten aufeinandertreffen, sind gute Lärmschutzkonzepte besonders wichtig, um Konflikte zu vermeiden. Durch zunehmenden Wohnraumbedarf wird die Situation verschärft und diskutiert, ob und welche Änderungen des geltenden Bau- und Immissionsschutzrechts angezeigt sind. Auf der Tagung "Lärmschutz in verdichteten Innenstädten", die der Arbeitsring Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik (ALD) mit Unterstützung der Ministerien für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und für Verkehr und Infrastruktur am 24. Februar 2016 in Stuttgart durchgeführt hat, wurden mit über 170 VertreterInnen aus der bundesweiten Lärmschutzszene Lösungsmöglichkeiten aus unterschiedlichen Perspektiven präsentiert und diskutiert.

Auf der Homepage des ALD finden sich nicht nur die Präsentationen der Vortragenden, sondern auch weitergehende relevante Dokumente wie Beschlüsse des Deutschen Städtetages, die Münchner „Handlungsempfehlungen zum Lärmschutz in der Planung – GEWERBELÄRM“ und Rundschreiben der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

Tagung „Akustische Stadtgestaltung“

Insbesondere in den verdichteten Strukturen von Städten werden Menschen mit einer Vielzahl an permanenten und temporären Geräuschimmissionen belastet. Neue technische Lösungsansätze aber auch wichtige Aspekte wie eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung wurden am 23. und 24. Juli 2015 auf einer anderthalbtätigen Veranstaltung des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik (IBP) unter dem Titel „Akustische Stadtgestaltung“ intensiv diskutiert. Das Projekt wurde vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg (VM) gefördert.

Weiterführende Informationen enthalten die Pressemitteilung „Ruhigere Städte“ sowie die Vorträge, die auf der Homepage der Tagung abgerufen werden können.

Aktuelle Meldungen zum Thema

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
Lärm

Tempo 30 hilft gegen Straßenlärm

Tempo 30 ist ein sehr wirksames Mittel gegen den innerörtlichen Straßenlärm. Konsequent angewandt würde die heutige Belastung mit sehr hohen Lärmpegeln nahezu halbiert.

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße
Lärm

Schutz vor Motorradlärm durch Tempolimits

Motorradlärm beeinträchtigt das Leben vieler Menschen. Zu starken Lärmbelastungen kommt es häufig, wenn Motorradfahrende beim Verlassen von Ortschaften oder Überholvorgängen beschleunigen.

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
Lärm

Öffentlichkeitsbeteiligung für Lärmaktionsplan startet

Bürgerinnen und Bürger können an der Planung zum Lärmaktionplan mitwirken. Über 100.000 Menschen in Baden-Württemberg wurden bereits von Verkehrslärm entlastet.

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Lärm

Studie: Motorradlärm ist besonders störend

Motorräder werden als störender wahrgenommen als andere Fahrzeuge. Viele Menschen fühlen sich insbesondere am Wochenende durch Motorradlärm hoch belästigt.

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
Lärm

Lärmschutz: Bund muss handeln

Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fordern vom Bund bessere rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz vor Verkehrslärm.

Ein Schild schreibt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 Kilometern pro Stunde für Motorräder an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen vor. Im Hintegrund sind mehrere Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer zu sehen.
Lärm

Lärmschutz durch ausgedehntes Tempolimit für Motorräder

Durch starkes Beschleunigen werden Bewohnerinnen und Bewohner häufig durch Motorradlärm belastet. Künftig erstreckt sich in Seeburg das innerorts geltende Tempo 50 für Motorräder auch auf 300 Meter hinter dem Ortsschild.

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LÄRM

Viele Motorräder lauter als 90 Dezibel

Eine neue und bislang einmalige Untersuchung des Verkehrsministeriums bringt wichtige Erkenntnisse zu besonders von Motorradlärm belasteten Strecken.

Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer, Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger und Martin Bachhofer, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Baden-Württemberg, vor einem Tempo-30-Schild in Eislingen.
Lärm

Forderung nach mehr Tempo 30 in Städten

Geschwindigkeitsbegrenzungen wie Tempo 30 sind eine effektive Möglichkeit, die Lärmbelastung und die Anzahl der Lärmspitzen zu verringern. Allerdings sind die Hürden für deren Anordnung aus Lärmschutzgründen sehr hoch.

Flugzeug am Himmel (Bild: Fotolia.com/ lansc)
Fluglärm

Land bittet im Fluglärmstreit um mehr Sachlichkeit

Verkehrsminister Winfried Hermann hat in der Debatte um eine mögliche alternative Abflugroute am Flughafen Stuttgart betont, dass das Land unter anderem mit einer Infoveranstaltung versucht hat, im Fluglärmstreit für Sachlichkeit und Transparenz zu sorgen.

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
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Dialog mit Motorradfahrenden im Lautertal (Kreis Reutlingen)

Auf der Sommertour traf sich die Staatssekretärin Frau Elke Zimmer, MdL mit Vertreterinnen und Vertretern der Motorradfreunde LILA e.V. im Lautertal. Der Verkehrslärm war zentrales Thema.

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
Lärm

Staatssekretärin Elke Zimmer MdL koordiniert den Lärmschutz

Verkehrslärm beeinträchtigt die Lebensqualität und schädigt die Gesundheit , zudem ist Lärm ein großen Umweltproblem. Die neue Staatssekretärin Elke Zimmer MdL setzt sich in dieser Legislaturperiode im Ministerium für Verkehr unter anderem für das Thema Lärmschutz ein.

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
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Hermann: „Konsequenter Lärmschutz auch für den ländlichen Raum“

Am „Tag gegen den Lärm“ erneuern der Minister und der Lärmschutzbeauftragte des Landes ihre Forderungen nach besseren gesetzlichen Regelungen.

Motorrad und Auto auf Landstraße (Bild: Fotolia/ Jürgen Fälchle)
LÄRM

Viele Motorräder unzumutbar laut unterwegs

Motorradlärm verursacht weiterhin Konflikte. In Erholungsgebieten, wo Menschen Ruhe suchen, geht von Motorrädern dröhnende Lautstärke aus. Um Daten dazu zu erhalten, hat das Land Leitpfostenmessgeräte aufstellen lassen, welche die Lautstärke von vorbeifahrenden PKW und Motorrädern erfassen.

Minister Hermann und Geschäftsführer des Flughafen Stuttgart vor neuer Bodenstromanlage am Flughafen. (Bild: Thomas Niedermüller / Flughafen Stuttgart)
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Mehr Flugzeuge gehen ans Netz: Flughafen setzt auf Ground-Power-Anlagen

Weniger Luftschadstoffe, klimaschonender und leiser: Der Flughafen Stuttgart schließt die ersten sieben Außenpositionen für Flugzeuge auf dem Vorfeld an sein Starkstromnetz an. Wo es die Infrastruktur erlaubt, setzt der Landesairport auf so genannte stationäre Ground-Power-Anlagen, um parkende Jets mit sauberem Strom zu versorgen. Das trägt zum Klimaschutz im Luftverkehr bei, denn es ersetzt herkömmliche Generatoren.

Flugzeug am Himmel (Bild: Fotolia.com/ lansc)
Lärmschutz

Besserer Schutz vor Fluglärm an Landeplätzen

Das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium werden mit der Einbeziehung der Ultraleichtflugzeuge und Gyrokopter (Tragschrauber) die Landeplatz-Lärmschutz-Verordnung verschärfen und damit den Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm in der Umgebung von Landeplätzen deutlich verbessern.