In den kommenden Tagen werden sie wieder aktiv: Unzählige Frösche, Kröten und Molche wandern dann wieder von ihren Winterlebensräumen in ihre angestammten Laichgewässer. Auf ihren Wegen müssen die Tiere dabei oftmals viel befahrene Straßen überqueren. An Straßenabschnitten, an denen es keine fest installierten Durchlässe und Leiteinrichtungen für Amphibien und andere Kleintiere gibt, sind viele Helferinnen und Helfer im Einsatz, damit die wandernden Amphibien sicher die andere Straßenseite und das Laichgewässer erreichen.
Schutzmaßnahmen an Straßen
Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer dankte am Mittwoch (22. Februar) den engagierten Naturschützerinnen und -schützern für ihren alljährlichen, unermüdlichen Einsatz: „Ich danke allen Ehrenamtlichen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Straßenmeistereien für die große Unterstützung bei den alljährlichen Schutzmaßnahmen.“
Vor Beginn der Aktionen müssen mobile Fangzäune aufgestellt und Eimer eingegraben werden. Die Tiere laufen an den Zäunen entlang, fallen in die Eimer und werden dann sicher auf die andere Straßenseite getragen. Von diesen Schutzmaßnahmen profitieren unzählige Frösche, Kröten und Molche.
Fuß vom Gaspedal
„Fahren Sie im Bereich der Amphibienwanderstrecken vorsichtig und mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit, um zum Schutz der zahlreichen Helferinnen und Helfer sowie der wandernden Amphibien beizutragen”, appellierte die Staatssekretärin. Dies gilt insbesondere bei Dunkelheit und regnerischem Wetter.
Kommunale Amphibienschutzanlagen werden gefördert
Wenn sich in einer Kommune ein Amphibienwanderabschnitt an einem kommunalen Verkehrsweg befindet, bietet das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) die Möglichkeit, den Bau von Amphibienschutzanlagen zu fördern. „Nutzen Sie diese Fördermöglichkeit (PDF)”, erklärte Elke Zimmer.
In unserer dicht bebauten und von Verkehrswegen durchzogenen Kulturlandschaft ist es für Amphibien und andere Wildtiere nicht einfach, von einem Lebensraum zum anderen zu gelangen. Sie stoßen dabei auf eine Vielzahl von Hindernissen. Um der Zerschneidung von Lebensräumen der Tiere entgegenzuwirken, hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg das „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen“ in enger Zusammenarbeit mit den Ministerien für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg entwickelt. Es setzt sich aus den Projektbausteinen „Konfliktstellen auf Grundlage der Fachpläne des Landes“, „Amphibienwanderstrecken an Straßen“ und „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ zusammen. Der Baustein „Amphibienwanderstrecken an Straßen" wurde in Zusammenarbeit mit dem NABU Baden-Württemberg erstellt.
Im Zuge dieses Projektes lieferten die baden-württembergischen Naturschutzverbände, die Regierungspräsidien sowie die Stadt- und Landkreise wertvolle Daten zu bekannten Amphibienwanderstrecken. Für jeden Projektbaustein wurden Prioritätenlisten der wichtigsten Wiedervernetzungsabschnitte erarbeitet. Die priorisierten Konfliktstellen werden nun sukzessive durch den Bau von Querungshilfen, insbesondere Grünbrücken und Amphibienschutzanlagen, entschärft.