Mehr Angebote als je zuvor
Zum Jahresende werden in ganz Europa jedes Jahr Fahrpläne angepasst. Am 14. Dezember ist es wieder soweit. Die Regionalzüge im Land legen Jahr für Jahr mehr Fahrten zurück: 2025 sind es 87,6 Millionen Zugkilometer, also bestellte Fahrten von Zügen, die zurückgelegt werden. Bei 100 km/h bräuchte ein Zug alleine für diese Strecke etwa 100 Jahre, wenn er ununterbrochen fahren würde. 2024 waren es 87,4 Millionen, 2023 wurden 84,9 Millionen bestellt und 2022 kam auf 80,3 Millionen Zugkilometer.
Minister Hermann: „Das wird wieder ein neuer Höchstwert bei den auf der Schiene gefahrenen Kilometern. Das heißt, wir bringen erneut mehr Angebot in die Fläche. Auch 2025 gibt es beim Zugangebot konkrete Verbesserungen für die Fahrgäste: Von der Verlängerung der S-Bahn Nürnberg nach Baden-Württemberg bis zum Direktzug zwischen Mühlacker und Heidelberg.“
Regionalexpress-Züge heißen jetzt alle gleich: RE
Das Land vereinheitlicht auch die Produktkategorien im Regionalverkehr, um den Fahrgästen noch einfacher und besser Orientierung zu geben. Die Zuggattung „Interregio-Express“ (IRE) ist in Baden-Württemberg historisch gewachsen und hat heute keine Relevanz für die Reisenden. Daher verkehren in Baden-Württemberg zukünftig alle bisherigen IRE-Züge mit der bundesweit einheitlichen Bezeichnung „Regionalexpress“ (RE). An den Fahrplänen und der Haltesystematik der Linien ändert sich durch diese Vereinheitlichung nichts.
Überregional wichtige Änderungen
Auf der Strecke zwischen Mühlacker und Heidelberg verkehrt ab Dezember der RE 71 alle zwei Stunden. Er ersetzt den bisherigen RE17b zwischen Bruchsal und Mühlacker, wodurch sich neue Abfahrtszeiten ergeben. Für Fahrgäste ergibt sich eine neue Direktverbindung nach Heidelberg. Wer zwischen Stuttgart und Heidelberg mit dem Regionalverkehr fahren möchte, kann einen Umstieg einsparen. Für Fahrgäste zwischen Bruchsal und Heidelberg fahren neben der halbstündlichen S-Bahn nun drei schnelle RE-Züge in zwei Stunden. Dieses Angebot wurde nicht zuletzt aufgrund vieler Rückmeldungen aus der Region eingerichtet.
S-Bahn Nürnberg verkehrt bis Crailsheim
Baden-Württemberg bekommt eine neue S-Bahn: Die S-Bahn (S4) aus der fränkischen Metropolregion Nürnberg wird bis ins hohenlohische Schnelldorf und Crailsheim verlängert. Damit wird die Anzahl der Verbindungen im Regionalverkehr zwischen Crailsheim und Nürnberg verdoppelt, die neuen Züge entlasten den bislang stark ausgelasteten RE 90 auf dieser Strecke. In Crailsheim fährt die erste S-Bahn um 05:11 Uhr ab, die letzte Verbindung um 23:34 Uhr. In der Frankenmetropole startet der erste Zug um 05:15 Uhr, der letzte S-Bahn-Zug um 21:15 Uhr. Die letzte Reisemöglichkeit zwischen Nürnberg, Crailsheim und Stuttgart ist weiterhin der bereits 2024 eingeführte Spätzug des RE 90 um 22:38 Uhr ab Nürnberg. Die Fahrzeit der S-Bahn zwischen Crailsheim und Nürnberg beträgt eine Stunde und 24 Minuten, die Züge verkehren abwechselnd zum RE 90. Da der etwas schnellere Intercity des Fernverkehrs die S-Bahn in Ansbach überholt, ist sie in der Reiseauskunft durch Auswahl von „nur Nahverkehr“ als Verkehrsmittel zu finden. Eingesetzt werden auf dieser Linie bewährte Triebwagen vom Typ „Talent 2“, welche schon bisher bei der S-Bahn Nürnberg eingesetzt werden.
MEX 12/18: Mehr Kapazitäten zwischen Stuttgart und Tübingen/Heilbronn
Das Land reagiert auf die gute Auslastung der Züge auf dieser Strecke: Am Wochenende werden insgesamt 4.200 (sonntags) bzw. 3.400 (samstags) zusätzliche Sitzplätze angeboten. Samstags werden bei 21, sonntags bei 34 Zügen statt einer Einheit zwei verbundene Triebzüge eingesetzt.
Verbesserungen auf der Breisgau-S-Bahn am Wochenende
Künftig verkehren zwischen Freiburg und Titisee die Züge über die gesamte Woche einheitlich im 30-Minuten-Takt. Damit können sich Fahrgäste auf ein täglich einheitliches Fahrplanangebot mit gleichbleibenden Abfahrtszeiten einstellen, für Reisende zwischen Kaiserstuhl und Schwarzwald entfällt sonntags der Umstieg in Freiburg. Ebenfalls am Wochenende verkehren vier zusätzliche RE-Züge zwischen Freiburg und Altglashütten-Falkau bzw. Schluchsee und zurück.
Mit Westbahn nach Wien
Neben DB Fernverkehr und Flixtrain steuert nun auch das private Eisenbahnunternehmen Westbahn aus Österreich die Landeshauptstadt an. Zweimal täglich um 7:12 und 15:12 Uhr verkehren die Züge von Stuttgart über Ulm in rund sechseinhalb Stunden nach Wien. Für Inhaber der BahnCard und des Deutschlandtickets gibt es laut WESTbahn bis zu 50 Prozent Rabatt, Fahrscheine seien ab 28,99 Euro pro Strecke erhältlich. Damit ist die Bundeshauptstadt Österreichs nun auch tagsüber umsteigefrei erreichbar. Der bestehende Nightjet der Österreichischen Bundesbahnen verkehrt weiterhin um 20:29 Uhr in Richtung Wien und anderen Zielen in Kroatien, Slowenien, Ungarn und Italien.
Weitere Veränderungen nach Regionen
Region Heilbronn/ Hohenlohe
- Neun zusätzliche RE-Züge auf der Tauberbahn an allen Samstagen im Jahr (bisher nur an Samstagen und Sonntagen zur Radsaison)
- Dadurch werden die noch bestehenden Taktlücken im Zeitraum Oktober bis Mai geschlossen.
Region Rhein-Neckar / Nordwesten
- Inbetriebnahme des neuen Haltepunkts „Schwetzingen Nordstadt“, Bedienung durch die S9 Karlsruhe – Mannheim – Groß-Rohrheim
- Fahrtmöglichkeit alle 30 Minuten nach Graben-Neudorf und Mannheim, stündlich nach Karlsruhe und Groß-Rohrheim
- Neue Früh-Verbindung besonders relevant für Schichtarbeitende auf der S3 von Karlsruhe nach Germersheim durch finanzielle Beteiligung des Landkreises Germersheim: Abfahrt Karlsruhe Hbf um 5:07 Uhr, Ankunft Germersheim um 5:47 Uhr
- Zusätzlich werden während der Sanierung der B 10 in Karlsruhe (Alb- und Rheinbrücke) einige Züge der S5 zur Hauptverkehrszeit von der Rheinbergstraße in Karlsruhe nach Wörth und zurück verlängert.
Region Allgäu-Oberschwaben/ Südosten
- Weitere Kapazitätsausweitung der bisher gefahrenen Zugleistungen mit doppelter Kapazität durch längere Züge. Möglich wurde dies durch die seitens des Landes finanzierten Bahnsteigverlängerungen. Damit trägt das Land der erfreulichen Nachfrageentwicklung Rechnung, im Vergleich zum Zeitraum vor der Elektrifizierung sind bis zu dreimal so viele Fahrgäste auf dieser Strecke im Regionalverkehr unterwegs.
- Ein zusätzlicher Fernverkehrszug verbindet Lindau und München. Damit dieser Zug im üblichen Takt verkehren kann, wird der Fahrplan für einige Regionalzüge angepasst. Fahrgäste des aktuell um 6:46 Uhr in Lindau abfahrenden RE 96 mit dem Ziel München können ab Dezember leider nicht mehr umsteigefrei in die bayerische Landeshauptstadt durchfahren. Dieser Zug endet wegen des neuen EC um 7:53 Uhr in Memmingen. Es besteht aber eine Umsteigemöglichkeit entweder zum RE 72 um 8:11 Uhr ab Memmingen mit Ankunft in München um 9:40 Uhr oder zum neuen Eurocity um 8:01 Uhr ab Memmingen, der in München um 9:02 Uhr ankommt.
- Es werden je Fahrtrichtung zwei Züge der RB 93 Friedrichshafen – Lindau, die am späteren Abend aktuell im baden-württembergischen Kressbronn beginnen bzw. enden, nach Lindau-Insel verlängert. Dadurch können auch abends bessere Anschlüsse zwischen München, Memmingen, Leutkirch, Wangen sowie den Bodenseeorten zwischen Lindau und Friedrichshafen hergestellt werden, zum Beispiel München ab 19:53 mit dem RE 96.
- Neue und attraktive Anschlüsse zur RB 93 von bzw. nach Friedrichshafen durch die Verlängerung der S7 von Romanshorn zum Lindauer Inselbahnhof.
- Minister Hermann zu diesen Verbesserungen: „Der neue Fahrplan bringt spürbare Vorteile für die Fahrgäste: Mehr Züge, bessere Anschlüsse und längere Verbindungen machen die Bahn am Bodensee attraktiver. Oberschwaben, Vorarlberg, Westallgäu und die Ostschweiz rücken enger zusammen – das ist ein echter Gewinn für alle, die klimafreundlich unterwegs sein wollen. Bayern und Baden-Württemberg haben hier erneut sehr gut zusammengearbeitet.“
Region Südbaden/Südwest
- Aufgrund der hohen Fahrgastnachfrage auf der Rheintalbahn und der Europabahn nach Straßburg wird samstags, sowie sonn- und feiertags ein Zugpaar der RB 44 Karlsruhe – Achern bis nach Kehl verlängert.
- In Kehl besteht Anschluss an die Straßenbahnlinie D direkt in die Straßburger Innenstadt. Die Fahrpläne der Straßenbahn sind unter www.efa-bw.de abrufbar.
- Abfahrt in Karlsruhe Hbf um 8:20 Uhr, Ankunft in Kehl um 9:18 Uhr. In Gegenrichtung Abfahrt Kehl um 9:28 Uhr, Ankunft Karlsruhe Hbf um 10:10 Uhr.
- Die Batterie-Züge im bwegt-Landesdesign verkehren in der Ortenau zukünftig mit einem eigenen Liniennetz als „Regio S-Bahn Ortenau“. Die Regionalbahnlinien RB20, RB22, RB24 und RB25 verkehren zukünftig als RS 1 Offenburg – Freudenstadt, RS 11 Hausach – Hornberg, RS 12 (Offenburg) – Biberach (Baden) – Oberharmersbach-Riersbach, RS 2 Offenburg – Bad Griesbach, RS 3 (Offenburg) – Achern – Ottenhöfen und RS 4 Offenburg – Straßburg.
- Durchfahrt der Züge von Offenburg bis Freudenstadt mit den neuen Batterie-Zügen, Entfall des bisherigen Umstiegs in Hausach
- Die Züge benötigen beim Halten minimal mehr Zeit und eine für den Betrieb wichtige Weiche in Freudenstadt ist noch nicht fertig. Deswegen müssen befristet täglich ab ca. 8:30 Uhr zwei Halte zwischen Schiltach und Freudenstadt ausgelassen werden. Diese Halte werden dann durch Ersatzverkehr mit Bussen bedient. Züge vor 8:30 Uhr, wochentags der Schülerzug um 12:20 Uhr ab Freudenstadt in Richtung Offenburg und täglich die letzten Abfahrten je Richtung sind hiervon nicht betroffen.
- Verweis auf die Pressemitteilung vom 21.11.2024
- Zusätzliche Fahrten im Stundentakt zwischen Freudenstadt Hbf und Baiersbronn während des Zeitraums der Gartenschau vom 23. Mai bis zum 12. Oktober 2025 in den beiden Städten mit allen Halten an der Strecke. Der ÖPNV ist fester Bestandteil des Gartenschaukonzeptes, zur Anreise und als Verbindung der verschiedenen Bereiche des Gartenschaugeländes
- Dadurch im Gartenschauzeitraum zwei Fahrten pro Stunde zwischen Freudenstadt Hbf und Baiersbronn mit allen Halten an der Strecke
Region Mitte/Stuttgart
- Zur Verbesserung der Pünktlichkeit und damit die Anschlüsse zur S-Bahn in Herrenberg zuverlässiger erreicht werden, wird die Linie versuchsweise in Tübingen gebrochen. Das heißt, es verkehren Züge zwischen Herrenberg und Tübingen sowie Tübingen und Bad Urach. Zwischen den zwei Linienästen muss umgestiegen werden.
- Zwischen Tübingen Hbf und Entringen verkehren die Züge in den Hauptverkehrszeiten wie ursprünglich geplant nun vier Mal in der Stunde. Die Verstärkerzüge waren in der Vergangenheit wegen zu schlechter Pünktlichkeit ausgefallen.
- Mittelfristig soll wieder eine durchgehende Linie Urach – Herrenberg verkehren, wenn die Betriebsqualität sich verbessert hat. Das Verkehrsunternehmen und die Besteller beobachten die Lage hier kontinuierlich.