Fahrgäste profitieren von Juni 2019 an von modernen Neufahrzeugen sowie weiteren Zügen am Wochenende und Abends
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg hat gestern (24.04.2017) zusammen mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) den regionalen Bahnverkehr im sogenannten „Ulmer Stern“ (Vergabenetz 12) an die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) vergeben.
„Dies bedeutet vom Juni 2019 an neue und modernere Fahrzeuge sowie ein verbesserter Fahrplan“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am 24. April in Stuttgart. „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass der Wettbewerb sowohl günstigere Preise für das Land als auch Verbesserungen für die Fahrgäste ermöglicht. Besonders freue ich mich darüber, dass sich diesmal eine Landesgesellschaft im Wettbewerb durchgesetzt hat.“ Mit der Neuvergabe an die HzL liegt der Preis pro Zugkilometer rund ein Fünftel unter dem bisherigen Preis des Großen Verkehrsvertrags. Die Inbetriebnahme des Netzes ist für Juni 2019 vorgesehen.
Das Netz 12 umfasst den Regionalexpress (RE) Ulm-Aalen, die Regionalbahn (RB) Ulm-Langnau und die RB Ulm-Munderkingen. Nicht enthalten sind der Interregio Express (IRE) Ulm-Aalen und der IRE/RE Ulm-Sigmaringen-Donaueschingen. Diese Leistungen wurden bereits im Netz 5 an die DB vergeben. Im Netz 12 wird grundsätzlich das heutige Angebot weitergefahren. Verbesserungen wird es in den Tagesrandlagen und am Wochenende geben. Dort werden Taktlücken geschlossen. Insbesondere wird das Angebot in den Abendstunden verbessert:
- Ab Ulm geht es von Juni 2019 an stündlich bis 22.14 nach Aalen und um 23.14 Uhr nach Heidenheim sowie ab Aalen stündlich bis 22.34 Uhr nach Ulm und um 23.34 Uhr mit IRE-Anschluss von Karlsruhe nach Heidenheim.
- Ab Langenau verkehrt künftig sonntags von 6.26 Uhr an eine zusätzliche Regionalbahn nach Ulm. Täglich fährt um 20.30 Uhr ein zusätzlicher Zug von Ulm nach Langenau.
- Der vor einigen Jahren wieder in Betrieb genommene Bahnhalt Rottenacker wird künftig stündlich bedient, auch an den Wochenenden.
Der heutige RE Ulm-Aalen-Crailsheim wird mit Dieselantrieb nur noch bis Aalen fahren. Dort besteht aber Anschluss von und zur elektrisch betriebenen Metropolexpress-Linie Stuttgart-Aalen-Crailsheim. Insgesamt wird das Angebot im Netz 12 im Vergleich zu heute um rund 16 Prozent auf künftig ca. 1,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr ausgeweitet. Davon entfallen knapp 200.000 Zugkilometer auf den rund 8 Kilometer langen bayerischen Abschnitt der Brenzbahn. Dort halten die Züge an den drei bayerischen Verkehrsstationen Thalfingen (RE, RB), Oberelchingen (RB) und Unterelchingen (RB).
Die HzL wird moderne, neue Dieseltriebwagen des Typs LINT 54 des Herstellers Alstom einsetzen. Dieser Fahrzeugtyp wird damit erstmals in Baden-Württemberg eingesetzt. In vielen anderen Bundesländern hat er seine Praxistauglichkeit schon unter Beweis gestellt. Die Fahrzeuge werden eine Einstiegshöhe von 55 Zentimetern haben. Damit ist an den meisten Stationen der Brenz- und Donautalbahn im Unterschied zu den heute eingesetzten Fahrzeugen ein barrierefreier Einstieg möglich. Außerdem werden in jedem Fahrzeug 18 Fahrradstellplätze vorhanden sein.
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