Sanierung

Land erneuert 31 Brücken mit einem Auftrag

Mit einer Sammelausschreibung hat das Land Baden-Württemberg den Ersatz von 31 sanierungsbedürftigen Brücken an Bundesstraßen in die Wege geleitet. Damit können die Planungsarbeiten beginnen.

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Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.

Das Land Baden-Württemberg hat den Ersatz von 31 sanierungsbedürftigen Brücken an Bundesstraßen in einem Auftrag in die Wege geleitet. Um die verfügbaren Ressourcen effizienter einzusetzen, wurde erstmals eine Sammelausschreibung genutzt. Damit können die Planungsarbeiten beginnen.

„Zahlreiche Brücken im Land haben mittlerweile ein Alter erreicht, in dem eine Erneuerung dringend ansteht. Dies betrifft aktuell etwa jede zehnte Brücke in Baden-Württemberg. Schnelles Handeln ist hier entscheidend – nicht nur wegen Sicherheitsbedenken, sondern auch, weil baufällige Brücken hohe volkswirtschaftliche Schäden verursachen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats am Dienstag, 8. Oktober 2024. „Die Sammelausschreibung ist ein wichtiger Schritt, um mehr Vorhaben in kürzerer Zeit abzuwickeln.“

Neue Instrumente für effiziente Sanierung

„Das Land setzt seit 2011 auf eine neue Strategie und priorisiert Sanierungen vor Straßenum-, aus- und -neubau. Die Strategie ist richtig, aber wir müssen weiter gehen, weil die Aufgaben von Jahr zu Jahr größer werden“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. Mit der Sammelausschreibung würden aufwändige Arbeiten gebündelt. „Wir nutzen die zur Verfügung stehenden Mittel effektiv, um die Voraussetzungen zur nachhaltigen Sicherung der Verkehrsinfrastruktur zu schaffen. So können wir Brücken schneller erneuern und sind dabei effizienter. Das spart Zeit und garantiert die Sicherung unserer Verkehrswege“, betonte Hermann.

Erneuerung von 100 Brücken pro Jahr notwendig

Die zu ersetzenden Brücken sind über alle vier Regierungsbezirke verteilt. Rund jede zehnte Brücke braucht derzeit eine Sanierung oder muss ersetzt werden. Perspektivisch müssen jährlich bis zu 100 Brücken grundlegend instandgesetzt, ertüchtigt oder ersetzt werden. Sollte dies nicht gelingen, könnte der Verkehr zunehmend eingeschränkt werden – zum Beispiel, weil ganze Brücken gesperrt werden müssen. Die schwersten Transporte sind zuerst betroffen: Das trifft Unternehmen besonders, da insbesondere Einschränkungen für genehmigungspflichtigen Schwerverkehr Mehrkosten mit sich bringen.

Deshalb nutzt das Ministerium für Verkehr verschiedene Instrumente, um die Anzahl der sanierten Brücken pro Jahr zu steigern. Ein zentraler Bestandteil ist die Bündelung von mehreren Projekten in einer Sammelausschreibung. Dazu hat das Ministerium für Verkehr erstmals einen sogenannten wettbewerblichen Dialog für die Ersatzneubauplanung durchgeführt.

Wettbewerbliche Dialoge werden insbesondere für komplexe Ausschreibungen verwendet, bei denen die Kosten im Voraus nicht präzise abgeschätzt werden können. Diese Verfahren bieten durch interaktive und in Phasen gegliederte Prozesse die nötige Flexibilität, um gemeinsam mit den Bietern optimale Lösungen zu entwickeln.

Alle Planungen sind Bestandteil des Auftrages

Neben der Entwurfsplanung für die Ersatzneubauten erbringt und koordiniert der Auftragnehmer auch die erforderlichen Fachplanungen. Dazu gehören beispielsweise Straßenplanung, Baugrundgutachten oder naturschutzfachliche Untersuchungen. Diese müssen zudem mit den betroffenen Stellen und Behörden abgestimmt werden. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 30 Millionen Euro. Die gesamten Investitionskosten für die 31 Bauwerke samt Baukosten schätzt das Ministerium auf aktuell rund 150 Millionen Euro.

Brückenbauwerke werden engmaschig begutachtet

Die Brückenbauwerke im Land werden regelmäßig fachkundig untersucht. Alle sechs Jahre findet eine umfangreiche Hauptprüfung, alle drei Jahre eine Einfachprüfung durch Bauwerksprüfingenieure statt. Die Straßenmeistereien begutachten die Brücken zudem jährlich, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen.

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