Das im Jahr 2004 auf Initiative des damaligen Umweltministeriums gegründete Aktionsbündnis „Flächen gewinnen“, traf sich am 14. Juli zu seiner jährlichen Sitzung.
Das diesjährige Treffen fand unter veränderten Rahmenbedingungen statt: Infolge des Regierungswechsels in Baden-Württemberg übernahm das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur vom Umweltministerium die Federführung für das Aktionsbündnis und ist jetzt für das gesamte Themenfeld einschließlich Fragen der rechtlichen Umsetzung zuständig. Staatssekretärin Gisela Splett MdL dankte den MitarbeiterInnen des Umweltministeriums für die in der Vergangenheit geleistete Arbeit und betonte bei der Sitzung, sie wolle „die bisherige Arbeit unter den neuen Vorzeichen fortsetzen“.
Ziel des Bündnisses, dem neben dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur die Kommunalen Landesverbände, Naturschutzverbände, die Architektenkammer, die Bausparkassen, der Industrie-, der Handelskammer-, und der Handwerkstag, der Landesverband der baden-württembergischen Industrie, der Industrieverband Steine und Erden, die Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände, die Deutsche Bahn, das Altlastenforum und die Ingenieurkammer angehören, ist es, dem Flächenverbrauch in Baden-Württemberg entgegenzusteuern.
Die zentrale Aufgabe des Bündnisses besteht darin, den eingeleiteten Rückgang der Flächeninanspruchnahme in Baden-Württemberg zu verstetigen. Die städtebauliche Entwicklung der Städte und Gemeinden sowie der Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen im Land sollen künftig noch konsequenter unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden. Die Landesregierung setzt dabei auch auf die bewährte Partnerschaft des Aktionsbündnisses „Flächen gewinnen“.
Staatssekretärin Gisela Splett MdL: „Das Ziel, die Inanspruchnahme bisher unbebauter Flächen auf das Mindestmaß zu reduzieren, erfordert die konsequente Ausrichtung der Stadt- und Gemeindeentwicklung nach dem Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung“. Für die kommunale städtebauliche Planung ergeben sich daraus verschiedene Handlungsfelder: Die Stärkung und Aufwertung der innenstadtnahen Wohnfunktionen durch Neubau, Nachverdichtung, Umnutzung und Reaktivierung von Brachflächen; die Modernisierung bestehender Gebäude; sowie die Realisierung sozialer Infrastruktur und attraktiver innerstädtischer Einkaufsmöglichkeiten.
Die Steigerung der Attraktivität der örtlichen Zentren durch die Schaffung einer „Stadt der kurzen Wege“ ist ein erklärtes Ziel der Landesregierung. Hierbei spielen Fragen der urbanen Mobilität eine gewichtige Rolle.
Die Staatssekretärin zeigte sich angesichts der vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Zahlen erfreut über den Rückgang des Flächenverbrauchs, warnte jedoch, sich auf den erreichten Erfolg auszuruhen: „Nachdem die Flächeninanspruchnahme der wirtschaftlichen Entwicklung zeitlich versetzt folgt, können die neuen Flächenzahlen noch Ergebnis der wirtschaftlichen Stagnation seit 2008 sein“. Vor dem Hintergrund der sich erholenden Wirtschaft seien weitere Anstrengungen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs notwendig.
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg