MOBILITÄT

Strategiedialog bringt Geschäftsmodell Ride-Sharing voran

Hermann: Klimaschutz erfordert flächendeckend neue Mobilitätslösungen

Kann Ride-Sharing in städtischen und ländlichen Regionen die Mobilität verbessern und zum Klimaschutz beitragen? Wo können autonom fahrende Busse eingesetzt werden? Um diese Fragen geht es unter anderem im Strategiedialog Automobilwirtschaft BW. Die zweite Sitzung des Themenfeldes 5 – Neue Mobilitätslösungen im Strategiedialog fand am Dienstag, 19.6.2018, in Stuttgart statt. Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL, erklärte: „Wir müssen die Klimaschutzziele endlich auch im Mobilitätsbereich erreichen. Dafür brauchen wir ein Mobilitätssystem auf der Basis erneuerbarer Energien; also ohne fossile Brennstoffe. Im Strategiedialog mit der Automobilwirtschaft, den Kommunen und Verbänden diskutieren wir die Wege zur klimafreundlichen Mobilität: Wir müssen von den Modellen und Projekten zu flächendeckende Lösungen kommen. Alle Akteure sind in der Pflicht zu handeln. Und der Gesamtprozess braucht eine intensive Steuerung.“

Technische Modernisierung bietet sehr großes Potenzial

Ein zentrales Instrument für den Klimaschutz sind ambitionierte Flottengrenzwerte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Arbeitsgruppe waren sich einig, dass die technische Modernisierung der Fahrzeugflotten und -antriebe dabei ein sehr großes Potenzial bietet. EU-weite CO2-Flottengrenzwerte für Personenkraftwagen (PKW) und leichte Nutzfahrzeuge (lNFZ) stellen eines der wirkungsvollsten regulatorischen Instrumente für eine effektive CO2-Reduktion im Verkehrssektor dar. Minister Hermann betonte: „Was über Grenzwerte nicht reduziert wird, zwingt uns, andere, zum Teil unangenehmere Formen der Treibhausreduktion einzuleiten.“

Eine weitere Arbeitsgruppe verständigte sich auf Ziele für die Mobilität 2050. Diese Arbeitsgruppe setzte sich mit den drei Szenarien der Studie Mobiles BW der Baden-Württemberg-Stiftung auseinander und schlussfolgerte, dass auch Faktoren wie Wirtschaftssystem, Wohnsituation und Infrastrukturen sich wandeln müssen, damit deutlich weniger motorisierter Verkehr erforderlich ist. Der Energiebedarf für die Mobilität soll 2050 so gering und der Energieeinsatz so effizient sein, dass der Bedarf ausschließlich durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in Baden-Württemberg sind aufgefordert, eine Vorreiterrolle zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung einzunehmen.

Sinnvolle Projekte für die Transformation des Mobilitätssystems

Die dritte Arbeitsgruppe identifizierte sinnvolle Pilotprojekte für die Transformation des Mobilitätssystems. Dazu gehört Ride-Sharing, professionell organisiertes Mitfahren, in Ergänzung zum Car-Sharing und den Nahverkehrsangeboten. Das Land will aus den bereits vorhandenen Experimenten mit dieser Bedienform großflächige Versuche machen. „Während in bisherigen Projekten allenfalls 10 bis 20 Fahrzeuge unterwegs sind, wollen wir Modelle mit über 100 Fahrzeugen erproben“, so Minister Hermann. Dazu werden Unternehmen aufgerufen, Konzepte vorzulegen. Diese wird das Land ideell und falls notwendig finanziell unterstützen. Daraus sollen Schlussfolgerungen für geeignete Rahmenbedingungen und Finanzierungsformen sowie das Zusammenspiel mit öffentlichem Verkehr, Taxibetrieb und Mietwägen gezogen werden. „Der Weg führt von der autogerechten Stadt hin zu einer smarten und intermodalen Mobilität – für ein besseres Vorankommen“, sagte Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.

Das Verkehrsministerium hat zahlreiche Aktivitäten angestoßen, mit denen der Wandel in der Mobilität unterstützt wird. Dazu zählen unter anderem „moveBW“ für Digitalisierung, „SAFE“ für Elektrifizierung sowie das „Testfeld Autonomes Fahren“ für die Automatisierung. Diese Projekte werden zusammen mit der neuen Ride-Sharing-Lösung „SSB flex“ bei der Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft am 20.7.2018 durch das Themenfeld 5 vorgestellt. „Die Transformation des Mobilitätssektors lässt sich nicht durch einzelne neue Angebote oder immer neue Modellprojekte erreichen. Grundlegender Wandel braucht flächendeckende Veränderungen bei Angeboten und Anreizen, im Verhalten und bei der Technik sowie der Energie. Der Wandel muss in die Breite getragen und die Normalität werden“, betonte Minister Hermann.

Weitere Meldungen

Benjamin Hechler
  • PRESSE

Neue Pressestellen-Leitung im Verkehrsministerium

car, road, traffic, trafficlight, driving, caution, street, urban, transport, safety, city, transportation, signal, driver, vehicle, travel, asphalt, speed, trip, city life, rush hour, sunrise, sunset, stoplight, drive, business, background, illuminated, red, stop, night, streetlights, motion, glow, lights, evening, journey, automobile, blur, light, cross, roadsign, green, regulation, color, go, crossroad, town, arrow, abstract
  • Strasse

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln in Ellwangen

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • SCHIENE

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Zug auf Gleisen mit Frankreich-Flagge im Hintergrund.
  • Deutschlandticket

Freie Fahrt für junge Menschen

Timo Hildebrand hält ein schwarzes T-SHirt mit dem Logo von Team Vision Zero in die Kamera.
  • Team Vision Zero

Videoaktion: Treffen mit Timo Hildebrand und 110 Trainingsshirts zu gewinnen

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
  • Schiene

Qualität im regionalen Bahnverkehr verschlechtert

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • Verkehrssicherheit

StVG-Novelle: Umwelt- und Gesundheitsschutz leichter

An einem Gleis werden Arbeiten verrichtet. Funken sprühen.
  • Schiene

Vermittlungsausschuss einig bei Bahnmodernisierung

Stromabnehmer auf dem Dach eines Lastwagen berührt eine Oberleitung.
  • EWAYBW

eWayBW-Testbetrieb wird verlängert

Zwei Radfahrende fahren auf einem Radweg am Straßenrand.
  • RAD

Fahr Rad! während der Streckensperrung der S4 Eppingen – Heilbronn

Feuerwehr, Rettungssanitäterinnen und -sanitäter setzen sich für sichere Landstraßen ein. Kilian Wieczorek, Ronja Ester und Marco Brand (v.l.n.r.) unterstützen die Vision von Null Verkehrstoten und geben Tipps
  • TEAM VISION ZERO

Freiwillig Tempo 80 für weniger Unfälle auf Landstraßen

  • MOVERS

Schulradeln 2024: Gemeinsam radeln für einen aktiven Schulweg

Das RadKULTUR-Bike (Bild: Graffiti)
  • RAD

JobBike BW startet nun auch für Landesbedienstete

von links nach rechts: Damaris Lemstra, Beratungsstelle Bike+Ride, Staatssekretärin Elke Zimmer und Fabian Küstner, Beratungsstelle Bike+Ride
  • Rad

Deutscher Fahrradpreis geht an die Beratungsstelle Bike+Ride

  • Auto

Softwareentwicklung Strategiedialog Automobilwirtschaft

Zu sehen sind: Vorsitzende der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Dr. Alexander Pischon; Minister für Verkehr Baden-Württemberg Winfried Hermann; VBK-Geschäftsführer Christian Höglmeier
  • SCHIENE

Land fördert neue Stadtbahnzüge mit 101 Millionen Euro

Arlinger Tunnel und die zugehörigen Solarzellen
  • STRASSE

Erster Bauabschnitt der Westtangente Pforzheim

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S21

S-21-Mehrkostenklage der DB

Drohne mit Baukränen im Hintergrund
  • STRASSE

B29-Sanierung mit Premiere der BIM-Drohne

Ein Mann steht in einer Gruppe von Trommlern und freut sich.
  • FUSSVERKEHR

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • RADWEG

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Blick auf die Landesgartenschau Wangen mit einem bunten Blumenfeld im Vordergrund
  • LANDESGARTENSCHAU

Nachhaltige und innovative Mobilität auf der Landesgartenschau

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • STADTRADELN

STADTRADELN 2024 – Auftakt mit Team Landesministerien

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Rund 46 Millionen Euro für kommunale Straßen und Brücken

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
  • Lärm

Tempo 30 hilft gegen Straßenlärm