Unser Ziel ist, dass die Züge im Land pünktlich und zuverlässig unterwegs sind. Doch die letzten Jahre zeigen: Das ist eine zunehmende Herausforderung, denn Bahnfahren wird immer beliebter – die Fahrgastzahlen steigen. Doch dieser Erfolg führt dazu, dass das System an seine Grenzen stößt. Vor allem die veraltete Infrastruktur sorgt für Verspätungen und Störungen auf der Schiene.
bwegt-Qualitätsranking
Wie pünktlich und zuverlässig ist Ihr Bahnnetz? Das regelmäßig aktualisierte bwegt-Qualitätsranking zeigt es Ihnen.
Das Verkehrsministerium geht mit dieser Situation transparent um. Seit 2021 misst das bwegt-Qualitätsranking die Qualität im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Die Ergebnisse sind für alle öffentlich im Internet einsehbar. Bewertet werden Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Zugkapazität, Sauberkeit und die Zufriedenheit der Fahrgäste. Jede Kategorie fließt mit einem bestimmten Anteil in die Gesamtbewertung ein – die wichtigsten Kriterien sind Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und die Zufriedenheit der Fahrgäste.
Wie gut ist die Qualität insgesamt?
Die Ergebnisse des bwegt-Qualitätsrankings zeigen: Die Gesamtqualität hat seit 2021 insgesamt abgenommen. Ende 2024 lag die Gesamtqualität bei 45,4 von 100 möglichen Punkten. Woran liegt dieser Rückgang? Ein Grund sind die nach der Corona-Pandemie wieder stark gestiegenen Fahrgastzahlen. Das wirkte sich negativ auf die Pünktlichkeit und Sauberkeit der Züge aus. Gleichzeitig gibt es seitdem auch deutlich mehr Baustellen und Personalengpässe, die für Verzögerungen und Zugausfälle sorgen.
2024 stabilisierte sich das Qualitätsniveau zuletzt auf niedrigem Niveau. Im zweiten Halbjahr 2024 verbesserte sich die Qualität leicht im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr.
Wie pünktlich sind die Züge?
In Baden-Württemberg gilt ein Zug in den meisten Bahnnetzen als pünktlich, wenn er höchstens 3 Minuten 59 Sekunden später ankommt als geplant. Die Pünktlichkeitsquote lag 2024 bei etwa 80 Prozent (nach dieser strengen Definition). 2021 lag sie noch bei über 85 Prozent.
Selbst wenn man die weniger strenge Pünktlichkeitsdefinition der Deutschen Bahn verwendet, ergibt sich das gleiche Bild. Dort gilt ein Zug als pünktlich, wenn er unter 5 Minuten 59 Sekunden verspätet ist. 2024 war das nur bei rund 88 Prozent der Züge der Fall. 2014 lag die Pünktlichkeitsquote noch bei über 93 Prozent.
Warum werden die Züge immer unpünktlicher? Dafür gibt es viele Gründe. Ein zentrales Problem sind die vielen Störungen wegen veralteter Infrastruktur. Durch Defekte an Weichen, Oberleitungen, Signalen oder Stellwerken kommt es häufig zu Verzögerungen. Andererseits führen auch defekte Fahrzeuge oder fehlendes Personal zu Problemen. Fehlt Personal zum Kuppeln zweier Züge, können diese etwa nicht pünktlich losfahren. Häufig schaukeln sich Verspätungen dann hoch und werden an andere Züge weitergegeben.
Wie zuverlässig sind die Züge?
Die Zuverlässigkeitsquote misst, wie viele der vom Land geplanten Zugkilometer tatsächlich von den Eisenbahnverkehrsunternehmen gefahren werden. Fällt ein Zug ungeplant aus, dann verschlechtert das die Quote.
Die Zuverlässigkeit ist in den letzten Jahren gesunken – von über 98 Prozent im Jahr 2014 auf etwa unter 96 Prozent im Jahr 2024. Das liegt unter anderem an fehlendem Personal und defekten Zügen auf Seiten der Eisenbahnunternehmen. Doch viel gravierender schlägt hier die schlechte Infrastruktur zu Buche. Eine Vielzahl der Zugausfälle ist auf plötzlich auftretende Störungen zum Beispiel bei Weichen und Signalen zurückzuführen. Auch unangekündigte Baustellen sorgen regelmäßig für Ausfälle. Verantwortlich dafür ist nicht das Eisenbahnunternehmen, sondern die DB InfraGO als Betreiberin eines Großteils der Schieneninfrastruktur.
Wie kann es besser werden?
Die Qualität auf der Schiene ist aktuell nicht zufriedenstellend und muss besser werden. Dafür sorgen soll der sogenannte Aktionsplan Qualität. Dieser ist seit 2023 in Kraft und sieht zehn konkrete Maßnahmen vor, die langfristig für mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sorgen sollen. Darunter sind robustere Fahrpläne, eine Personaloffensive, ein Qualitätsanwalt für Fahrgäste und eine vorausschauende Instandhaltung der Infrastruktur.
Downloads
Übrigens: Neben Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden regelmäßig auch weitere Qualitätskriterien untersucht. Diese analysiert der jährliche Bericht über den Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg.
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2024 (PDF, barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2023 (PDF, barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2022 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2021 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2020 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2019 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2018 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2017 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2016 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2015 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2014 (PDF, nicht barrierefrei)
Bericht gem. Art. 7 EU-VO 1370/2007 für 2013 (PDF, nicht barrierefrei)















