Im September 2016 wurde die Planung der Strecke Rhein/Main – Rhein/Neckar nach mehreren Jahren Ruhe wieder aufgenommen. Hessen, Baden-Württemberg und die Deutsche Bahn unterstreichen damit die hohe Bedeutung der Neubaustrecke nicht nur für die Metropolregion Rhein-Neckar, sondern weit über beide Landesgrenzen hinaus. Die Planung erfolgt von Beginn an transparent und mit Öffentlichkeitsbeteiligung.
Die Planungen für das Großprojekt Rhein/Main—Rhein/Neckar hatten mehrere Jahre geruht und können nun wieder aufgenommen werden, nachdem der neue Bundesverkehrswegeplan die Notwendigkeit zum Bau der neuen Gleise noch einmal unterstrichen hat. Im Bundesverkehrswegeplan wurden aber auch Änderungen festgelegt. Geplant wird jetzt eine Mischverkehrsstrecke, die tagsüber vom ICE-Verkehr und nachts vom Güterverkehr genutzt wird. Auf diese Weise können die Anwohner an den bestehenden Bahnlinien vom nächtlichen Güterverkehrslärm entlastet werden. Gerade die Entlastung der Menschen von Lärm ist allen Beteiligten bei den Planungen für die Strecke ein großes Anliegen.
Bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am 30. September 2016 zur geplanten neuen Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim in Darmstadt haben der hessische Verkehrsminister, Tarek Al-Wazir, der Amtschef des baden-württembergischen Verkehrsministerium, Dr. Uwe Lahl, und der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG, Frank Sennhenn, die herausragende Bedeutung des Vorhabens für die gesamte Region betont. „Das Projekt Rhein/Main—Rhein/Neckar ist eines der wichtigsten Verkehrsvorhaben für Hessen. Die bestehende Verbindung zwischen Frankfurt und Mannheim ist völlig überlastet. Die Neubaustrecke verbessert nicht nur den Fern-, sondern auch den Regionalverkehr; zum Beispiel wird man künftig in 13 Minuten von Darmstadt an den Frankfurter Flughafen und von dort in weiteren 13 Minuten nach Wiesbaden gelangen können. Das trägt erheblich dazu bei, die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel attraktiver zu machen, “,sagte Minister Tarek Al-Wazir.
Hessen, Baden-Württemberg und die Deutsche Bahn hatten zu der gemeinsamen Veranstaltung eingeladen, um das Konzept für den Planungsbeginn und für die geplante Bürgerbeteiligung vorzustellen.
„Der Bau der Bahnstrecke Frankfurt - Mannheim ist auch für Baden-Württemberg ein wichtiges und notwendiges Vorhaben. Gleichzeitig muss dieses Vorhaben menschen- und umweltgerecht geplant werden. Der Schutz der Menschen vor Lärm muss daher eine wichtige Rolle spielen“, betonte Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl.
Während der grundsätzliche Verlauf der Strecke zwischen Frankfurt und Lorsch ausweislich des Bundesverkehrswegeplans in enger Bündelung zu den Autobahnen A5 und A67 erfolge soll, gibt es laut Angaben der Deutschen Bahn bei anderen Projektteilen noch Klärungsbedarf. Dies betrifft insbesondere die Lage des Anschlusses der Bestandsstrecke Mainz - Darmstadt an die Neubaustrecke, um den Güterverkehr nachts auf die Neubaustrecke zu führen. Für die Planung der noch offenen Trassenführung im Dreieck Lorsch/Viernheim/Mannheim muss zunächst das Ergebnis der noch durchzuführenden Untersuchung des Bahnknotens Mannheim abgewartet werden, um den Planungsprozess aufnehmen zu können.
Insbesondere bei der Klärung dieser offenen Punkte erwarten sich Bahn und Länder Unterstützung durch die Beteiligung der Region. „Die Wiederaufnahme der Planung erfolgt transparent und unter frühzeitiger Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in der Region. Hierzu hat die Bahn zusammen mit den Ländern ein so genanntes Beteiligungsforum eingerichtet, zu dem neben Vertretern der Bürger bzw. Bürgerinitiativen, Politik und Wirtschaft, auch der Fahrgast- und Umweltverbände eingeladen werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG, Frank Sennhenn.
Angestrebt werde ein fairer und transparenter Austausch, bei dem alle Positionen frühzeitig gehört und eingebunden werden. Ziel sei es, die unter Abwägung aller Interessen am besten geeignete Lösung für die zentralen Fragenstellungen der Lärmbelastung und noch offenen Fragen der Trassenführung zu finden.
Wenn die neuen Gleise fertig gestellt sind, werden auf der Strecke 40 zusätzliche Fernverkehrszüge pro Tag verkehren und die Fahrzeit zwischen Frankfurt und Mannheim um neun Minuten verkürzt. Vorteile ergeben sich durch die Neubaustrecke Rhein/Main—Rhein/Neckar jedoch nicht nur für den Fernverkehr, sondern insbesondere auch für den Nahverkehr.