Das Verkehrsministerium hat sich dafür eingesetzt, dass die ursprünglichen Planungen zur Wendlinger Kurve erweitert werden. Dementsprechend kam zur bereits geplanten „Kleinen Wendlinger Kurve“ die „Große Wendlinger Kurve“ hinzu. Diese wird zurzeit von der Deutschen Bahn gebaut.
Statt eines eingleisigen Schienenabschnitts führen dann zwei Gleise von der Neubaustrecke von und nach Reutlingen und Tübingen (Neckartalbahn) ab. Die eingleisige Verbindung galt schon lange als Engstelle im Projekt. Denn Züge von Tübingen hätten das Gleis der Neubaustrecke Richtung Ulm kreuzen müssen, um Richtung Stuttgart zu fahren. Das wäre nur möglich, wenn von Stuttgart gerade kein Zug kommt. Je mehr Züge künftig auf der Neubaustrecke unterwegs sind und je mehr Züge von Tübingen kommen, desto schwieriger wird es eine passende Lücke zu finden.
Wendlinger Kurve für die Zukunft gerüstet
Für die zukünftige Verkehrsentwicklung zeichnete sich ab, dass mit nur einem Gleis die Kapazitäten der neuen Strecke zu gering sein werden. Züge hätten bei Verspätungen längere Zeit an der Kurve warten müssen, ehe sie auf die Neubaustrecke hätten fahren können. Ein zusätzliches Gleis verhindert diese und weitere negativen Auswirkungen auf die Qualität des Bahnbetriebs.
Die „Große Wendlinger Kurve“ ist insgesamt 1.600 Meter lang und führt am Ortsrand von Oberbohingen entlang. Sie verläuft in Teilen durch einen 660 Meter langen Tunnel. Der Bau wurde 2019 beschlossen. Sie soll im Dezember 2026 in Betrieb gehen.