So wird aus dem inneren Monster ein entspannter Beifahrer
Nicht angepasste Geschwindigkeit und gefährliche Fahrmanöver sorgen nur für unnötigen Stress und bringen unterm Strich nichts. Statistisch gesehen ist die Zeitersparnis durch höhere Geschwindigkeit gering, das Risiko für folgenschwere Unfälle steigt hingegen überproportional. Es braucht mehr Gelassenheit, Empathie und Achtsamkeit im Straßenverkehr – für sich selbst und für andere Verkehrsteilnehmende.
Tipp #1: Die 5-4-3-2-1-Methode
Sobald Sie ins Auto steigen, steigt auch Ihr Stresslevel? Dann nehmen Sie sich davor kurz die Zeit, um mit der 5-4-3-2-1-Methode achtsam einen Gang runterzuschalten und das Monster in sich zu zähmen. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem Sie nicht abgelenkt werden. Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl und erden Sie Ihre Füße. Lassen Sie Ihren Blick langsamer werden und Ihre Schultern sanft nach unten sinken.
Nehmen Sie nun bewusst 5 Dingen wahr, die Sie sehen. Dann 4 Dinge, die Sie hören. Dann 3 Dinge, die Sie spüren. Dann 2 Dinge, die Sie riechen. Und 1 Sache, die Sie schmecken.
Tipp #2: Mitgefühl statt Rumgebrüll
Der Wagen vor Ihnen fährt für Ihren Geschmack zu langsam, bremst einfach oder will den Traktor auf der Landstraße einfach nicht überholen? Dafür kann es eine Menge guter Gründe geben. Vielleicht sitzt eine Hochschwangere auf dem Beifahrersitz, die Kinder auf der Rückbank machen gerade Radau, der Fahrende kennt sich in der Gegend nicht so gut aus und ist deshalb unsicher. Man sollte den anderen Verkehrsteilnehmer:innen keine böse Absicht unterstellen, denn die Umstände für ein vermeintliches Fehlverhalten sind so vielfältig wie das Leben. Mit ein bisschen Empathie gelingt es, die eigene Ungeduld und das innere Monster zu besänftigen.
Tipp #3: Verhalten reflektieren und Vorbild sein
Betrachten Sie sich von außen, reflektieren Sie, wie Ihr Verhalten auf andere wirkt und stellen Sie sich die Frage: Ist diese Situation es wirklich wert, sich so aufzuregen? Ist es nicht viel wichtiger, sicher anzukommen, als jedes Mal auf die Minute pünktlich zu sein? Sind Kinder im Auto, sollte man sich außerdem seiner Vorbildfunktion bewusst werden. Mit einem gelassenen Fahrverhalten können Sie so Ihr Kind quasi ein ganzes Leben lang schützen.
Tipp #4: Besser planen, entspannt ankommen
Einer der größten Stressfaktoren ist Zeitdruck. Wenn Sie also immer kurz vor knapp losfahren, sollten Sie Ihre Planung verbessern. Legen Sie Termine nicht zu eng hintereinander, schätzen Sie Fahrtzeiten realistisch, entsprechend der Tageszeit und üblichen Verkehrslage ein und planen Sie auch Pausen ein. Zudem kann es helfen, angenehmere und Ihnen bekannte Routen zu wählen, wenn Sie sich dadurch Stress sparen können.
Tipp #5: Mach den „Schleicher“!
Drängeln und Rasen bringen Sie nicht entscheidend schneller ans Ziel. Dafür steigt das Risiko für alle Verkehrsteilnehmer:innen. Ein Beispiel: Wenn Sie statt 80 km/h 100 km/h fahren, sparen Sie auf 10 Kilometer lediglich eineinhalb Minuten. Die warten Sie schnell mal an der nächsten Ampel. Also lieber Tempo rausnehmen, Sicherheitsabstand einhalten und immer die Geschwindigkeit an die Sicht-, Verkehrs- und Witterungsverhältnisse anpassen. So hat Ihr inneres Monster keine Chance.