Mehr als 150 Zuhörer konnte der Vorsitzende des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein, Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, am 3. Dezember 15 im Haus der Wirtschaft in Karlsruhe begrüßen. Darunter war auch Staatssekretärin Gisela Splett. „Die große Resonanz auf unsere Einladung freut mich. Denn es gibt zu diesen Herausforderungen keine Schubladenlösungen. Lassen Sie uns gemeinsam ein Bild von der Zukunft des Wohnens in der Region entwerfen und im Dialog daran weiterarbeiten“, so Schnaudigel.
Wohnraumknappheit, bezahlbarer Wohnraum und Migranten waren die zentralen Stichworte, um die sich die Vorträge und Diskussionen drehten. Dabei mangele es nicht an potentiellen Arealen, wie Landrat Schnaudigel anhand von regionalen Flächenbilanzen ausführte. Die geeigneten Gebiete müssten jedoch mobilisiert werden. „Eine brennende Aufgabe für unsere Region ist somit die zügige Aufstellung neuer Bebauungspläne. Diese sollten verschiedene Nutzungsarten kombinieren mit der Nähe zum öffentlichen Nahverkehr und zu Versorgungseinrichtungen wie Einzelhandel, Kindergarten, Schule oder medizinischen Dienstleistern“, ergänzte Verbandsdirektor Gerd Hager. Zudem bedarf es Bauformen, die den Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten der unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und Neubürgern entsprechen.
Der Landkreis Karlsruhe und der Regionalverband thematisierten als Veranstalter bewusst eine breite Palette an Wohnansprüchen und sozialen Hintergründen, von der einfachen Flüchtlingsunterkunft über die Studentenbude bis hin zu Mehrfamilienhäusern und dem klassischen freistehenden Einfamilienhaus. Entsprechende kommunale Beispiele lieferten Vertreter aus den Städten Ettlingen, Bruchsal, Rastatt und Baden-Baden.
Zuvor beleuchtete Staatssekretärin Gisela Splett vom baden-württembergischen Verkehrs- und Infrastrukturministerium ausgewählte Aktivitäten des Landes mit Blick auf Zuwanderung und Wohnraumversorgung. Staatssekretärin Gisela Splett: „Klar ist, dass wir schnell mehr bezahlbaren Wohnraum brauchen. Die Landesregierung ist sich den damit verbundenen Herausforderungen bewusst. So wurde eine interministerielle Arbeitsgruppe ‚Wohnungsbau, Siedlungsentwicklung und Flächengewinnung‘ gebildet, in der gemeinsam Lösungen für die anstehenden Fragen entwickelt werden. Förderprogramme wurden und werden aufgestockt. Das Land setzt sich für steuerliche Anreize für sozialen Wohnungsbau ein. Bauvorschriften werden pragmatisch ausgelegt und gehandhabt. Ziel ist es, schnell und kostengünstig, aber auch integrativ und nachhaltig den benötigten Wohnraum zu schaffen.“
„Planer sollten eigentlich die Zukunft vorwegnehmen und Verlässlichkeit schaffen. Manchmal werden wir aber von der Realität überholt, Stichwort Flüchtlingsstrom. Hier ist der intensive Dialog zwischen lebensnaher Flexibilität und planerischer Verbindlichkeit gefragt, wie wir ihn heute begonnen haben“, so das zufriedene Fazit von Verbandsdirektor Gerd Hager.
Quelle:
Regionalverband Mittlerer Oberrhein