Radschnellwege führen den Verkehr möglichst kreuzungsfrei und getrennt von anderen Verkehrsmitteln. Die schnellen Direktverbindungen tragen vor allem im Berufsverkehr dazu bei, den Verkehr vom Auto aufs Rad zu verlagern.
Im Koalitionsvertrag erkennt die Landesregierung die große Bedeutung von Radschnellwegen an. Bis 2030 möchte das Land mindestens 20 Radschnellwege umsetzen. Mittlerweile wurden erste Abschnitte von geplanten Pilotstrecken fertiggestellt.
Radschnellwege zeichnen sich durch besondere Anforderungen an den Radweg aus:
- sichere Befahrbarkeit auch bei hohen Geschwindigkeiten
- geringe Zeitverluste pro Kilometer durch Anhalten und Warten
- ausreichende Breiten für große Radverkehrsmengen
- direkte, umwegfreie Linienführung
- Abgrenzung vom Fußverkehr (Ausnahmen nur in Sonderfällen)
- hohe Belagsqualität (Asphalt oder Beton)
Die Radschnellwege sind dabei mindestens fünf Kilometer lang und verbinden verschiedene Städte und Gemeinden. Überwiegend sollten mehr als 2.000 Radfahrende im Schnitt pro Tag auf dem Radschnellweg unterwegs sein.
Potentialanalyse zeigt Bedarf an Radschnellverbindungen
Mit einer landesweiten Potenzialanalyse (PDF, nicht barrierefrei) hat die Landesregierung 2018 einen ersten Überblick gegeben, welche Strecken grundsätzlich als Radschnellverbindung geeignet sind. Insgesamt 70 Korridore konnten für mögliche Radschnellverbindungen identifiziert werden, von denen 32 Korridore ein besonders hohes Nutzungspotenzial aufweisen.
Das Land hat inzwischen Machbarkeitsstudien für mehr als 60 Strecken gefördert. Damit ist eine belastbare Grundlage geschaffen, um schnell und zielgerichtet planen zu können.
Erste Pilotprojekte in Planung
Um Erfahrungen mit der Planung und dem Bau von Radschnellwegen zu sammeln, hat das Land in den letzten Jahren mehrere Pilotprojekte gestartet, die zuerst gebaut werden sollen. Die Pilotprojekte werden zur Zeit geplant, teilweise sind erste Abschnitte der neuen Radschnellwege bereits befahrbar.
Bei den Pilotprojekten handelt es sich um die Verbindungen:
- Heidelberg – Mannheim,
- Bad Wimpfen – Heilbronn
- Esslingen – Ebersbach
Weitere sieben Strecken werden vom Land geplant:
- Karlsruhe – Rastatt,
- Karlsruhe – Ettlingen,
- Freiburg – Waldkirch/ Emmendingen,
- Tübingen – Reutlingen,
- Tübingen – Rottenburg,
- Heidelberg – Schwetzingen,
- Offenburg - Kehl
Auch auf kommunaler Ebene sind weitere Radschnellwege in Planung oder werden gebaut. Bereits fertig ist ein rund acht Kilometer Abschnitt zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart. Dieser gilt als erster Radschnellweg in Baden-Württemberg. Fertig gestellt wurde er im Jahr 2019. Das Land unterstützte den Bau damals mit rund 1,7 Millionen Euro.