Fast alle sprechen mit Freund:innen und der Familie über die Veränderungen des Klimas (96 Prozent). Dies schlägt sich auch im eigenen Verhalten nieder. 54 Prozent geben an, dass der Wunsch selbst zum Klimaschutz beizutragen, für sie der Grund war anders mobil zu sein. Nur der Führerschein ist ein wichtigerer Grund.
Am häufigsten würden die Befragten in ein besseres Bus- und Bahnangebot investieren (42 Prozent). Das wäre zumindest das Ergebnis, wenn die Befragten selbst entscheiden könnten, wo das Land Geld investieren soll. Für den Ausbau der Straßen setzen sich nur 9 Prozent ein, für mehr Radverkehrsanlagen 19 Prozent.
Eine Mobilitätsgarantie befürwortet eine deutliche Mehrheit. Ganze 82 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus. Eine Mobilitätsgarantie würde garantieren, dass von 5 bis 24 Uhr eine ÖPNV-Verbindung existiert. In ländlichen Regionen würde der ÖPNV alle 30 Minuten fahren und in der Stadt alle 15 Minuten. Unverändert zu 2021 sind 75 Prozent der Befragten bereit, den Ausbau des ÖPNV selbst finanziell zu unterstützen. Die Voraussetzung dafür: Der Betrag für ein Abo des Nahverkehrs ist anrechenbar.
Die Mehrheit (81 Prozent) spricht sich dafür aus, dass falsches Parken auf dem Gehweg strenger kontrolliert wird. Sollten Parkplätze und Autospuren wegfallen, befürworten 64 Prozent mehr Platz für Radwege, die Hälfte mehr Platz für Fußwege (49 Prozent). Grundsätzlich möchten viele Befragte in Baden-Württemberg am eigenen Auto festhalten. Das Auto ist weiterhin das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel. An lauten Straßen befürworten 72 Prozent ein strengeres Tempolimit. Tempo 30 innerorts befürworten mehr als die Hälfte (58 Prozent).
Mehr Elektroautos sind im Land unterwegs. Das zeigt sich auch in der Befragung. In 14 Prozent der Haushalte im Land steht ein Elektroauto. 2021 war das nur in fünf Prozent der Fall. Eine bessere Ladeinfrastruktur sehen viele als Voraussetzung für mehr E-Autos (63 Prozent) an. Gut die Hälfte ist bereit, unter den richtigen Voraussetzungen, beim nächsten Autokauf sich für ein E-Auto zu entscheiden.
Kritisch sehen die Befragten es, wenn Elektroautos gegenüber den "Verbrennern" bessergestellt sind. Dies betrifft zum Beispiel günstigere Parkgebühren oder die Fahrerlaubnis in Städten.
Auch Pedelecs werden immer beliebter. Ein Drittel der Befragten nutzt sie sogar als Hauptverkehrsmittel (36 Prozent ggü. 28 Prozent 2021).
Wie Verkehr und Mobilität aussehen, möchten die Befragten in Baden-Württemberg mitbestimmen. Neun von zehn Personen erwarten, dass Bürger:innen über verkehrliche Veränderungen vor Ort von den Verantwortlichen informiert und falls möglich beteiligt werden.
Hintergrund zur Befragung
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa hat die Befragung durchgeführt. Die Meinungsforscher befragten insgesamt 1.000 Personen aus Baden-Württemberg ab 16 Jahren. Die Befragten wurden über ein mehrstufiges Zufallsverfahren ausgewählt. Die Befragung fand per Telefon zwischen September und Oktober 2023 statt.