Analyse

Zustand der Straßen in Baden-Württemberg

Rund 14.000 Kilometer an Straßen untersucht das Land auf Fahrbahnschäden. Danach wird entschieden, wo als Nächstes saniert wird.

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Schild warnt vor Straßenschäden.

Unebenheiten, Spurrinnen oder Risse? Jede:r kennt Straßen, die eine Sanierung notwendig haben. Das Land ist zuständig für den Erhalt der Landes- und Bundesstraßen. Damit die zuständigen Behörden genau wissen, wo die sanierungsbedürftigen Strecken sind, untersucht die Straßenbauverwaltung regelmäßig den Zustand der Straßenoberfläche. Das geschieht turnusmäßig alle vier Jahre mit der sogenannten Zustandserfassung und -bewertung (ZEB).

Bei der Erfassung werden die rund 14.000 Kilometer Landes- und Bundesstraßen in Baden-Württemberg abgefahren. Die Straßen werden dafür in verschieden lange Abschnitte eingeteilt, die dann bewertet werden.

Trend: Straßenzustand bleibt stabil  

Der Zustand der Fahrbahnen im Land ist insgesamt stabil. Seit 2011 hat sich dieser leicht verbessert. Die durchschnittliche Landesstraße erreicht die Note 3,2 (Stand: 2020). Die durchschnittliche Bundesstraße die Note 3,0 (Stand: 2019). 

Doch bei weitem nicht alle Fahrbahnen sind in einem guten Zustand. Rund 32 Prozent der Landesstraßen erreichen nur die Note 4,5, bei Bundesstraßen sind es rund 24 Prozent. Wenn dieser Schwellenwert erreicht wird, muss geprüft werden, ob verkehrsbeschränkende oder bauliche Maßnahmen notwendig sind. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, den Straßenabschnitt zu erhalten.

Der derzeit stabile Zustand liegt auch an den hohen Ausgaben für die Sanierung von Straßen. Baden-Württemberg hat diese in den letzten Jahren stark erhöht. Doch schon heute ist klar, dass wegen vieler alter Infrastruktur und dem hohen Verkehrsaufkommen, die Mittel nicht ausreichen werden.

Erhaltungsmanagement: Priorisieren und sanieren

Die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg fasst die befahrenen Strecken zu Erhaltungsabschnitten zusammen und priorisiert sie. Damit steht fest, wo genau in den nächsten Jahren saniert werden muss. Dieser Prozess wird Erhaltungsmanagement genannt. Er findet – analog zur Zustandserfassung und -bewertung – alle vier Jahre statt.

Die im Erhaltungsmanagement enthaltenen Abschnitte sollten dann möglichst innerhalb der nächsten vier Jahre abgearbeitet werden. Das geschieht entsprechend der Priorisierung, den personellen Ressourcen und den Haushaltsmitteln. Aber: Nicht immer gelingt das. Manchmal müssen Projekte vorgezogen werden, etwa wenn Kommunen Arbeiten an Leitungen und Kanälen unterhalb der Straße durchführen müssen. Dann kann es sinnvoll sein auch die Fahrbahn gleich mit zu sanieren. Das wiederum kann dazu führen, dass sich eigentlich geplante Erhaltungsabschnitte verzögern.

Jährliches Sanierungsprogramm

Wo und wann gebaut wird, wird vor Ort auf Basis der ZEB und des Erhaltungsmanagements entschieden. Das übernehmen die Regierungspräsidien. Einmal im Jahr entsteht so ein konkretes Sanierungsprogramm.

Das Verkehrsministerium veröffentlicht die geplanten Erhaltungsmaßnahmen jeweils zu Jahresbeginn. Darin enthalten sind dann nicht nur die zu sanierenden Fahrbahnen. Auch Brücken, Tunnel, Radwege und weitere Bauwerke sind darin aufgenommen.

Das Sanierungsprogramm 2025 beinhaltet:

  • Sanierungsstart von etwa 290 Kilometern an Fahrbahnen (davon 140 Kilometer Bundesstraßen und 150 Kilometer Landesstraßen).
  • Sanierungsstart von mehr als 160 Projekten an Bauwerken (zum Beispiel Brücken, Stützwände, Tunnel).

Teil des Sanierungsprogramms ist jeweils auch eine Bilanz des Vorjahrs. Im Jahr 2024 wurden rund 500 Kilometer Fahrbahnen saniert. Außerdem wurden 132 Bauwerke instandgesetzt und erneuert. Darunter fallen zum Beispiel die Sanierungen von Brücken, Stützwänden und Böschungen.

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Wo soll im Jahr 2025 gebaut werden? Welche Baustellen gab es in den letzten Jahren?  Einen Überblick liefern die Tabellen und Karten.

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