Der Bahnhof "Merklingen - Schwäbische Alb" ist ein geplanter Regionalbahnhof an der künftigen Schnellbahnstrecke von Stuttgart nach Ulm, am Ortsrand von Merklingen (Alb-Donau-Kreis). Das Land Baden-Württemberg, die Deutsche Bahn und der von den Kommunen auf der Laichinger Alb für dieses Projekt gegründete Zweckverband „Region Schwäbische Alb“ haben den Bau des Bahnhofs am 2. Dezember 2016 vertraglich vereinbart. Der Bahnhof ist im Bau und soll voraussichtlich mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm Ende 2022 in Betrieb genommen werden.
Positive Impulse für wirtschaftliche und regionale Entwicklung
Für die wirtschaftliche und demographische Entwicklung hat der Bahnhof in Merklingen, laut einer vom Land in Auftrag gegebenen Bewertung, vor allem durch die enormen Fahrzeitverkürzungen erhebliche positive Impulse. Die laut Verkehrsgutachten rund 1.350 Reisenden täglich werden durch den neuen Bahnhalt künftig in gut 10 Minuten in Ulm, in etwa 30 Minuten in Stuttgart und in rund 20 Minuten am Flughafen sein. Aktuell werden von der Deutschen Bahn zwei von der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm abzweigende Gleise errichtet, die jeweils von barrierefrei erschlossenen Bahnsteigen erreicht werden können.
Verkehrliche Anbindung
Das Ministerium für Verkehr entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband „Region Schwäbische Alb“ sowie dem Landratsamt Alb-Donau-Kreis eine Anbindung des Bahnhofs an das bestehende Busverkehrsnetz.
Darüber hinaus wird neben dem Bahnhalt ein Park & Ride Angebot entstehen. Bei einer Dialogveranstaltung in der Gemeindehalle Merklingen am 11. Juli 2019 konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über die Planungen zur genauen Ausgestaltung der Parkangebote informieren sowie eigene Ideen und Wünsche einbringen.
Nutzen-Kosten-Untersuchung
Das damalige Ministerium für Verkehr und Infrastruktur hat Anfang 2016 eine Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) für den geplanten Bahnhof in Merklingen in Auftrag gegeben. Bei diesem Projekt handelt es sich auch im Hinblick auf die Bewertungssystematik für den gesamtwirtschaftlichen Nutzen um einen gewissen Sonderfall. Insbesondere aufgrund der langen Reiseweiten, die deutlich über den üblicherweise durch den Regionalverkehr bedienten Stationen liegt, erschien weder eine NKU auf Basis der standardisierten Bewertung noch die Bewertungssystematik für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) direkt anwendbar. Auf Vorschlag des mit der Untersuchung beauftragten Gutachterkonsortiums wurde entsprechend dieser Systemlücke ein auf dieses Projekt angepasstes Bewertungsverfahren gewählt. Dieses sieht für die gesamtwirtschaftliche Bewertung auch eine Berücksichtigung der regionalwirtschaftlichen Effekte dieses Infrastrukturprojekts vor.
Die im September 2016 vorgelegten Ergebnisse zeigen ein positives gesamtwirtschaftliches Ergebnis auf. In den folgenden beiden Berichten sind die Ergebnisse dokumentiert.
Ermittlung und Monetarisierung regionaler Wirkungen zur Einbindung in die NKU
Kosten des Projekts
Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei ca. 53 Millionen Euro (Bahnhalt und Parkplätze, Kostenstand 2020). Das Land finanziert den Bahnhalt mit bis zu 40 Millionen Euro aus Regionalisierungsmitteln. Die Parkplätze, Fahrradabstellplätze, Bushaltestelle und die zum Bahnhalt führenden Wege werden mit rund 1,3 Millionen Euro aus LGVFG-Mitteln finanziert. Der kommunale Anteil von 13 Millionen Euro bezieht sich auf den Bahnhalt und die Parkplätze.