Die Zukunft des Infrastrukturbaus: digital, nachhaltig und intelligent
Über digitale Methoden und Building Information Modeling (BIM) optimieren wir den Planungs- und Bauprozess von Straßen und Radwegen hin zu einer verbesserten Infrastrukturqualität.
Wie gelingt Digitalisierung im Infrastrukturbau? Mit digitalen Methoden verbessern wir Planung, Bau und Betrieb von Straßen- und Radwegeinfrastruktur. Building Information Modeling (BIM) ist dabei zentral und steigert die Effizienz im Infrastrukturbau durch optimiertes Management und vernetzte Prozesse. Unsere Infrastrukturverwaltung umfasst gut ausgebildetes Fachpersonal, moderne Steuerungsinstrumente, klare Prozesse und leistungsfähige Softwareanwendungen.
Verantwortliche und Ziele: Zusammenarbeit für effiziente Bauprozesse
Das Ministerium für Verkehr, die Regierungspräsidien als Straßenbaulastträger und die unteren Straßenbaubehörden sind für die Umsetzung verantwortlich. Diese Kooperation ermöglicht präzisere Planungen, kürzere Bauzeiten und eine höhere Qualität und Langlebigkeit der Verkehrsinfrastruktur, was Ihnen als Bürger:innen zugutekommt und den professionell Verantwortlichen wie Betroffenen ihre Aufgabenerfüllung erleichtert.
Zielbild 2030: Eine vernetzte und leistungsfähige Mobilitätsverwaltung
Bis 2030 wollen wir in Baden-Württemberg eine effiziente Mobilitätsverwaltung aufgebaut haben, die Projekte schnell und im Einklang mit allen rechtlichen, technischen und politischen Anforderungen umsetzt. Vernetzte Prozesse verbessern die Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit. Durch digitale Vermessung und fortschreitende Automatisierung sichern wir den Erhalt von Straßen, Brücken und Tunneln.
Status Quo: der digitale Fortschritt im Infrastrukturbau
Der Einsatz von spezieller Software ist im Straßenbau Standard. Technologien wie BIM werden in Teilen bereits angewandt. Pilotprojekte demonstrieren umweltfreundliche Bauweisen, und das Straßen- und Kompensationsflächenkataster hilft bei Umweltbewertungen. Über die Jahre wurden diese Technologien im Rahmen von Programmen wie „Qualitätsstraßenbau BW 4.0“ kontinuierlich verbessert.
Maßnahmen zur Zielerreichung 2030: digital zum Standard machen
In drei Phasen wird BIM als Standardmethode im Straßenbau eingeführt. Die Ausbildung mit Virtual-Reality-Anwendungen verbessert die Vorbereitung auf realistische Straßenraumszenarien.
Die Umstellung baut in jedem der drei Schritte aufeinander auf und ermöglicht eine schrittweise Integration:
Phase I: Einheitliche Anwendung und Implementierung
Zu Beginn wird die BIM-Methode auf alle Baudienststellen im Land ausgeweitet. Ein BIM-Leitfaden dient als normativer Rahmen, um eine einheitliche Anwendung der Methode sicherzustellen. Im Dialog mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr werden die Einsatzrahmen für Bundesprojekte festgelegt, um Synergien und einheitliche Vorgehensweisen zu schaffen.
Phase II: Evaluierung und Professionalisierung
In der zweiten Phase erfolgt eine umfassende Evaluation der BIM-Methode in allen Dienststellen. Ziel ist es, die Anwendung zu verfeinern und dauerhaft zu professionalisieren. Hierbei wird der BIM-Leitfaden des Landes anhand der gewonnenen Erkenntnisse aktualisiert und fortgeschrieben, um kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen.
Phase III: Etablierung als Regelvorgehensweise
Den Abschluss bildet die vollständige Etablierung von BIM als Regelvorgehensweise für alle neuen Bauprojekte. Dies schließt Straßen und Radwege ein. Durch die standardisierte Anwendung profitieren alle Projekte von der erhöhten Effizienz, Transparenz und Zusammenarbeit, die die BIM-Methode bietet. Hierbei wird die Verwendung in Verbindung mit anderen digitalen Technologien weiter optimiert.
Diese phasengesteuerte Einführung stellt sicher, dass BIM nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch innerhalb der organisatorischen und operativen Abläufe vollständig integriert wird, was die Qualität und Nachhaltigkeit im Infrastrukturbau erheblich steigert.
Weitere Fokuspunkte des Infrastrukturbaus
- Digitale Vermessung: Durch die Einrichtung einer Vermessungspunktdatenbank werden wir Vermessungsdaten der Landes- und Straßenbauverwaltung zentral zusammenführen. Dies ermöglicht einen zentralen Zugriff hinsichtlich Lebenszyklusbetrachtung und Qualitätssicherung. Zusätzlich können aus den Vermessungsdaten mittels KI Objekte erkannt und Modelle erstellt werden.
- Umweltfolgen: Wir treiben die Erfassung und den Ausbau einer Datenbasis für Lärmschutzeinrichtungen sowie von Kompensations- und Versiegelungsflächen voran. Dabei setzen wir auf die digitale Methode Landscape Information Modelling (LIM), um eine belastbare Datengrundlage für die Landesverwaltung zu schaffen.
- Projektmanagement: Im Rahmen des Tools MaViS-BW+ (Maßnahmenvisualisierung und -steuerung von Straßenbauvorhaben) implementieren wir zahlreiche Schnittstellen zu anderen Systemen, um die Zusammenarbeit mit externen Partnern und Stakeholdern zu vereinfachen und mittels einer neu gestalteten Weboberfläche ein effizienteres Arbeiten zu ermöglichen.
- Bürgerbeteiligung: Zusätzlich zu unseren Fachanwendungen für den Straßenbau werden wir digitale Mitwirkungsmöglichkeiten für Bürger:innen schaffen, darunter ein Portal zur Meldung von Mängeln im Straßenzustand.
Ausgewählte Meilensteine
- 2024: Abschluss BIM-Phase I und landesweite Einführung der Asphaltintegrator-App
- 2025: Abschluss BIM-Phase II und Integration neuer Datenbanken in MaViS-BW+ (Maßnahmenvisualisierung und -steuerung von Straßenbauvorhaben)
- 2026: Abschluss BIM-Phase III
- 2028: Umsetzung der Vermessungspunktedatenbank; Etablierung digitaler Prozesse zur Umweltdatenerfassung
- 2030: Unterstützung der Bauwerksprüfung durch digitale Erfassungsmethoden, komplett digitales Workflowmodel
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Kontakt

Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Dorotheenstraße 8 70173 Stuttgart















