Förderprojekte und Studien

Verkehrsminister Winfried Hermann und Prof. Dr. Hans-Christian Reuss vom Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren (FKFS) vor dem autonomen Shuttlebus

In zahlreichen Förderprojekten und Studien mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft, Kommunen und Verkehrsunternehmen möchte das Land Baden-Württemberg die Technologie des autonomen und vernetzten Fahrens voranbringen.

Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Übersicht und Informationen aktueller und abgeschlossener Projekte und Studien.

Testfeld Autonomes Fahren

Das Land will seine Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung weiter ausbauen und hat deswegen ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem die Digitalisierung verschiedener Mobilitätskonzepte in Baden-Württemberg erprobt und vorangebracht werden soll. Ein Kernstück der Strategie ist die Förderung von Konzeption, Planung und Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren in Baden-Württemberg in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Mit dem Aufbau des Testfelds wurde 2016 in der Region Karlsruhe / Bruchsal / Heilbronn begonnen.

Weitere Informationen zum Testfeld

Im Testfeld werden ausgewählte Strecken im innenstädtischen Bereich der Städte Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn sowie auf angrenzenden Landes- und Bundesstraßen und Autobahnen auf über 200 Kilometer Länge modular für Versuche und Erprobungen zur Verfügung stehen. Mögliche Beispielanwendungen zur Erprobung innerhalb des Testfelds sind: automatisierter ÖPNV Shuttle- und Busbetrieb, automatisierter Logistik- und Lieferbetrieb, automatisierte Sonderfahrzeuge, automatisiertes Carsharing, automatisierter Pendelbetrieb, Individualverkehr, Mikromobilität sowie Mobilitäts-Apps und Dienste.

Weitere Informationen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren finden Sie auf der Internetseite des Testfelds Autonomes Fahren Baden-Württemberg unter: www.taf-bw.de

Begleit- und Wirkungsforschung zum automatisierten und vernetzten Fahren auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) mit Schwerpunkt auf verkehrlichen Wirkungen (bwirkt)

Ein Konsortium bestehend aus dem FZI Forschungszentrum Informatik, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der e-mobil BW hat einen Förderbescheid in Höhe von rund 300.000 Euro für Forschungen zum automatisierten und vernetzten Fahren mit Schwerpunkt auf verkehrlichen Wirkungen erhalten.

Hauptziel des Vorhabens „bwirkt“ ist es, die laufenden Anwendungen und Projekte auf dem Testfeld zu evaluieren. Es soll beurteilt werden, welche technologischen, gesellschaftlichen, rechtlichen und vor allem verkehrlichen Wirkungen wie gut ermittelbar sind. Diese Beurteilung soll vorwiegend anhand der auf dem Testfeld derzeit laufenden Projekte, z. B. aus dem gemeinsamen Förderprogramm „Smart Mobility“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Ministeriums für Verkehr, erfolgen. Die Begleit- und Wirkungsforschung ist damit auch ein wichtiges Instrument, um das Testfeld weiterzuentwickeln.

Zusätzlich zur Evaluation des TAF BW sollen die verkehrlichen Auswirkungen des straßenbezogenen autonomen Fahrens auf die Verkehrsnachfrage und den Verkehrsablauf auf Basis der Erkenntnisse dieser Untersuchung und allgemeiner Erkenntnisse für den Beispielraum Region Karlsruhe modellhaft ermittelt werden. Hierbei soll auf ein vorhandenes Verkehrsmodell aufgebaut werden. Das Vorhaben „bwirkt“ läuft bis Ende 2021.

Smart Mobility

Die Bewältigung der wachsenden Mobilitätsbedarfe ist eine Zukunftsaufgabe. Intelligente Fahrzeuge, Infrastrukturen und Datennutzungen ermöglichen moderne und nachhaltige Mobilitätskonzepte. Mit dem Förderprogramm Smart Mobility fördern das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg fünf Projekte, welche Facetten des autonomen Fahrens erforschen sowie Szenarien und Rahmenbedingungen zukünftiger Mobilität formulieren. Untersucht werden unter anderem die Kommunikation und Interaktion zwischen autonomen oder automatisierten Fahrzeugen und Fußgängern, das automatisierte Einparken, rechtliche Voraussetzungen und Regelungsbedarfe neuer autonomer Mobilitätskonzepte sowie die verkehrlichen Wirkungen und Steuerungsmöglichkeiten der autonomen Mobilität.

In der Abschlusspublikation Smart Mobility (PDF) werden die Ergebnisse der fünf Projekte vorgestellt.

Weitere Informationen finden Sie bei e-mobil BW unter: https://www.e-mobilbw.de/ueber-uns/projektaktivitaeten/smart-mobility

Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land (RABus)

Das Projekt RABus (Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land) in den Städten Mannheim und Friedrichshafen soll wirtschaftliche, technische sowie gesellschaftliche Erkenntnisse liefern, inwiefern autonome Busse des Herstellers „2getthere“ im Überland- sowie Stadtverkehr den ÖPNV ergänzen können. Das Reallabor Mannheim fokussiert sich auf den innerstädtischen Mischverkehr als letzte Meile Lösung, wohingegen in Friedrichshafen autonome Fahrzeuge im Überland- und Stadtverkehr operieren sollen. Dies geschieht zunächst ohne Passagierverkehr, welcher später sukzessive über die Projektdauer eingeführt wird.

Das Projekt setzt sich aus 6 Konsortialpartnern unter der Federführung des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) der Universität Stuttgart aus Forschung und Wissenschaft, Industrie sowie Verkehrsanbietern zusammen und wird vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gefördert. Es ist derzeit das größte Einzelförderprojekt des Ministeriums für Verkehr Baden-Württembergs und auf rund 4 Jahre begrenzt.

Die Konsortialpartner setzen sich im Laufe des Projektes folgende Ziele:

  • Erprobung von hoch- und vollautomatisierten Fahrzeugen in verschiedenen Gebietstypen und mit akzeptablen Geschwindigkeiten im ÖPNV-Realbetrieb inkl. Öffentlichkeitsarbeit
  • Darstellung automatisierter und flexibler Mobilitätsangebote
  • Bewertung der technischen Umsetzung, der betrieblichen Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit, der Nutzerakzeptanz, der rechtlichen Belange sowie der verkehrlichen Wirkungen
  • Beurteilung einer landesweiten Übertragbarkeit und Ausarbeiten von Handlungsempfehlungen für einen zukunftsfähigen ÖPNV in Baden-Württemberg.

Reallabor Mannheim:

Das Reallabor ist im FRANKLIN-Gebiet im Norden Mannheims angesiedelt und hat zum Ziel, die Anbindung zur Straßenbahn im verkehrsberuhigten Bereich zu verbessern. Somit soll die sogenannte "letzte Meile" durch autonom fahrende Fahrzeuge für Passagiere erschlossen werden.

Hardware, wie zum Beispiel 3D-Kameras und LIDAR-Sensoren, unterstützen die Fahrzeuge im Straßenverkehr. Durch Softwarelösungen und Algorithmen werden die Ergebnisse verarbeitet und sollen so die Fahrzeuge im Mischverkehr zwischen Rad- und Autofahrenden sowie Fußgängern unterstützen. Hier wird eine Anpassung der Umgebung nötig sein, beispielsweise durch das Installieren geeigneter Hardware an der Straße. Die Herausforderung des Reallabors Mannheim wird die Gewährleistung der Sicherheit für alle Straßenteilnehmenden sein, jedoch wird gleichzeitig auf das Aufrechterhalten einer konstanten Fahrtgeschwindigkeit geachtet, damit keine Einflüsse im Verkehrsfluss entstehen.

Reallabor Friedrichshafen:

Vom ZF-Werk in Friedrichshafen über die Landstraße zum Klinikum. Diese rund 6 km lange Strecke soll ab 2022 befahren werden. Im Reallabor Friedrichshafen wird dahingehend überwiegend das Verkehrsverhalten im Überlandbetrieb untersucht. Durch den Überlandbetrieb soll erprobt werden, wie sich das Fahrzeug bei verschiedenen Geschwindigkeiten verhält, da bspw. beim Überholen auf Landstraßen auf andere Komponenten Acht gegeben werden muss. Besonders durch die Mischung verschiedener Fahrzeugarten (z.B. Traktoren oder Krankenwagen), welche den Shuttles begegnen können, werden wichtige Daten für die Durchführungen des Shuttlebetriebs erforscht. Das Reallabor Friedrichshafen hat zudem noch aus technischer Sicht die Besonderheit, dass durch die geographische Lage am Bodensee verschiedenste Wetterlagen, z.B. Nebel, erprobt werden können.

Weitere Informationen finden Sie hier:

 

AMEISE

Das Industrieforschungsprojekt AMEISE im Waiblinger Gewerbegebiet „Ameisenbühl“ stellt einen automatisierten Busverkehr zwischen Bahnhof und Berufsbildungszentrum her. Planungsgemäß soll im Herbst 2021 der Passagierbetrieb auf insgesamt 2,2 km Strecke sowie zwei Haltestellen eingerichtet werden. 11 Konsortialpartnern aus Forschung, Industrie, Kommunen und Verkehrsunternehmen sind unter Leitung der Hochschule für Technik Esslingen im Projekt AMEISE Partner. Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg fördert das Projekt bis Ende 2021.

Das Projekt möchte folgende Ziele erreichen:

  • Integration von autonomen Fahren im bestehenden ÖPNV-System
  • Forschung hinsichtlich der Akzeptanz von Fahrgästen und Öffentlichkeit im Realbetrieb, sowie digitaler Plattformen, besonders im Hinblick auf mobilitätseingeschränkte Personen
  • Skizzierung und Empfehlungen von rechtlichen Belangen, insbesondere Zulassung
  • Empfehlungen bezüglich Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit hochautomatisierter Linienbusse
  • Sammlung und Auswertung von Fahrzeug- und Infrastrukturdaten

Weitere Informationen finden Sie hier .


Abgeschlossene Projekte und Studien


Landesgartenschau Lahr

Vom 14.04.2018 - 30.09.2018 im Zuge der Landesgartenschau Lahr wurde eine 1km lange Teststrecke für einen autonomen Shuttlebus der Firma EasyMile erprobt. Während der Fahrt konnten bis zu sechs Personen und ein Sicherheitsbeauftragter sitzend im Fahrzeug mitfahren.

Das Projekt wurde positiv in der Bevölkerung aufgenommen. Der autonome Shuttlebus fuhr mit einer Geschwindigkeit und konnte in verschiedenen Situationen auf das Umfeld reagieren. Technisch wurde so bewiesen, dass die autonomen Busse ihre Funktionen bei niedrigen Geschwindigkeiten erfüllen können, ohne, dass andere Verkehrsteilnehmern gefährdet werden.  

Den Ergebnisbericht über das Projekt in Lahr finden Sie hier.

Automatisierte, vernetzte und elektrische Mobilität: Projekt DiaMANT in Ludwigsburg

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg förderte mit ca. 1 Millionen Euro das Projekt DiaMANT (Dialog für automatisierte, vernetzte und elektrische Mobilität: Anwendungen - Nutzerinteressen - Technik) zum automatisierten Fahren im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Konsortialführer ist die Stadt Ludwigsburg. Projektpartner sind die Stadt Stuttgart, das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), das Forschungszentrum für Informatik Karlsruhe (FZI), die SSB AG, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die Daimler AG / EvoBus GmbH, die e-mobil BW, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Technische Akademie Schwäbisch Gmünd. Das Projekt war für die Dauer von Januar 2018 bis Dezember 2020 angesetzt.

Automatisierte Mobilität erfahrbar machen

Mit einer Roadshow zum „automatisierten und vernetzten Fahren“ sollte der aktuelle Stand der Technik der interessierten Bevölkerung nahegebracht werden. Im Mobilen Informationszentrum Mobilität (MIM) wurden Bürgerinnen und Bürgern mit Hilfe von interaktiven Spielen, Präsentationen, Anschauungsmaterial und Gesprächen automatisierte Mobilität im ÖPNV erfahrbar gemacht. Präsentationen fanden bereits auf der Messe „Modell und Technik“, auf der „i-mobility“, auf der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn sowie in Ludwigsburg statt und fanden großen Anklang.

Detaillierte Informationen finden Sie hier:  https://www.emobil-sw.de/diamant  

Studie „Auswirkungen des autonomen Fahrens auf den Personen- und Güterverkehr“

Eine gute Übersicht vorhandener Untersuchungen sowie eine eigene Szenariorechnung infolge geänderten Mobilitätsverhaltens durch autonome Fahrzeuge gibt die im geförderte Studie des Ministeriums für Verkehr „Auswirkungen des autonomen Fahrens auf den Personen- und Güterverkehr“ des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt DLR, Institut für Verkehrsforschung Berlin im Auftrag der e-mobil Baden-Württemberg.

Studie MEGAFON

Die ebenfalls durch das Verkehrsministerium geförderte Studie MEGAFON der Universität Stuttgart, Institut für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik, geht modellhaft auf die rein verkehrstechnische Fragestellung ein, ob der heutige Personenverkehr, der in der Region Stuttgart mit Pkw und Bussen abgewickelt wird, auf dem vorhandenen Straßennetz durch autonome, bestellbare Pkw (Car4u) oder durch autonome, bestellbare Kleinbusse mit 6 Sitzplätzen (door2door Ride-on-demand) ersetzt werden kann. 

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