Fluglärm

Fluglärm-Beirat für Flughafen Zürich unzufrieden mit Ramsauer

Der Fluglärm über Teilen von Südbaden macht nach Ansicht der baden-württembergischen Lärmschutzbeauftragten Gisela Splett ein entschlossenes Handeln der deutschen Bundesregierung erforderlich. Dies wurde auch auf der 4. Sitzung des deutschen Fluglärm-Beirats für den Flughafen Zürich, der heute zu seiner 4. Sitzung in Stuttgart zusammen gekommen ist, bekräftigt.

Ein Thema der Beratung war die Änderung der 220. Durchführungsverordnung zur Luftverkehrs-Ordnung. Der Bund regelt mit dieser Verordnung die An- und Abflugverfahren auf den und vom Flughafen Zürich über deutsches Hoheitsgebiet sowie die Sperrzeiten in den Nacht- und Tagesrandstunden. Völlig überraschend hat der Bund im September 2011 neue, auf andere Navigationsverfahren gestützte Anflugverfahren festgelegt, die zu einer Verfestigung der bestehenden Nord-Anflüge auf den Flughafen Zürich führen können. Der Fluglärm-Beirat zeigte sich befremdet, dass der Bund weder das Land noch die Region bei der Änderung dieser politisch sensiblen Verordnung einbezogen hat.

Staatssekretärin Gisela Splett will diese Alleingänge nicht akzeptieren. „Der Bund mag rechtlich im Luftverkehr ohne politische Abstimmung handeln können. Nach Stuttgart 21 sollten aber die Zeiten vorbei sein, in denen über die Köpfe der Men-schen hinweg regiert wurde. Wir brauchen auch bei der Festlegung von Flugverfah-ren die Einbeziehung der Menschen, die davon betroffen sind. Der Fluglärm-Beirat ist für die Anflüge auf Zürich das richtige Forum für die Abstimmung.“ Splett will deshalb in diesem Sinne erneut auf Bundesverkehrsminister Ramsauer zugehen.

Splett hatte zuletzt Anfang Januar 2012 nach dem offensichtlichen Scheitern der Gespräche mit der Schweiz in einem Schreiben an Ramsauer appelliert, die deutschen Anflugregelungen auf den Flughafen Zürich im Sinne der „Stuttgarter Erklärung“ in Abstimmung mit dem Land und der Region zu verschärfen. Dazu gehört, dass die Zahl der Nord-Anflüge auf maximal 80.000 jährlich beschränken und der Warteraum RILAX über dem Raum Donaueschingen aufgehoben werden. „Die vom Fluglärm geplagten Menschen in Südbaden erwarten vom Bund diesen längst überfälligen Schritt“, so Splett.

Der Fluglärm-Beirat befasste sich außerdem mit einer Analyse der von der Flugsicherung zur Verfügung gestellten Daten zur Flugverkehrsbelastung über Südbaden. Die Datenauswertung mache die Flugbewegungen über deutschem Gebiet nachvollziehbar und untermauere die bisherige Argumentation des Fluglärm-Beirats.

Mitglieder des 2011 gegründeten Fluglärm-Beirats sind das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen und Waldshut sowie drei Bürgerinitiativen. Außerdem können das Bundesverkehrs-ministerium, die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, das Regierungspräsidium Freiburg und die IHK Hochrhein-Bodensee mit Gaststatus mitwirken. Den Vorsitz führt die Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung und Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Gisela Splett.

Quelle:

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Ein abgewandeltes Ortsschild auf dem das Wort Lärm durchgestrichen ist und ein Pfeil in Richtung des Wortes Ruhe weist. (Bild: Fotolia.com/ K.C.)
  • Lärm

Staatssekretärin Zimmer: Tempo 30 hilft gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • SCHIENE

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert.

Eine Eiswaffel liegt auf dem Boden. Eiskugel, die aussieht wie die Erde liegt daneben und schmilzt langsam.
  • Klima

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • SCHIENE

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • SCHIENE

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • E-Mobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und für die E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern im Zuge der B 10 eröffnet

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße
  • Lärm

Schutz vor Motorradlärm durch Tempolimits

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • ÖPNV

Bündnis: Hand in Hand gegen den Fachkräftemangel im ÖPNV

Logo des Verkehrsministerium an einer Hauswand.
  • ÖPNV

Kostensteigerungen in der Busbranche werden durch fallende Dieselkosten gedämpft

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • Straße

Weitere Großprojekte an die DEGES übergeben

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
  • Strasse

Mehr als 380 Millionen für die Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • S 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Das Gebäude des Bundesrates in Berlin (Bild: Bundesrat)
  • SCHIENE

Bundesrat: Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetz

Ein weißes Fahrrad steht an einem Laternenmast.
  • RAD

Deutlich weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Junge auf Autobahnbrücke hält sich die Ohren zu (Bild: Fotolia.com/ miredi)
  • Lärm

Öffentlichkeitsbeteiligung für Lärmaktionsplan startet

Aussenansicht eines Passagierszuges mit Blick auf den Führerstand des Zuges.
  • SCHIENE

Land und DB Regio vereinbaren Plan für besseren Bahnverkehr

Güterzug (Bild: Fotolia.com/ ThKatz)
  • SCHIENE

Fahrgäste und Güterverkehr dürfen nicht die Leidtragenden sein

Ein Bus steht an einer Haltestelle.
  • ÖPNV

Land fördert über 200 umweltfreundliche Busse

Erdkröte bei Straßenquerung
  • Amphibien

Achtung: Amphibien wandern wieder

  • Bahn

Donau-Iller stellt Weichen für den Ausbau

Mitarbeiter auf einer Baustelle im Gespräch (Bild: stock.adobe.com/ Agnor Mark Rayan)
  • STRASSE

Land plant Kooperation beim Ausbau der B 33 mit DEGES

Ein Zug fährt am Ufer eines großen Sees durch die Weinberge.
  • BAHN

Bodenseegürtelbahn: Finanzierung bleibt große Herausforderung

  • RAD

Initiative RadKULTUR fördert so viele Landkreise wie nie zuvor

Zug im Landesdesign
  • SCHIENE

Tauberbahn: Pünktlichkeit und Stabilität verbessern