Mobilitätspakt

Mobilitätspakt für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Bilder zum Termin können Sie in der VM Mediathek  herunterladen.

Land, Landkreis, Kommunen und Wirtschaftsunternehmen unterzeichnen Zukunftskonzept für eine nachhaltige Mobilität

Auf einen umfangreichen Mobilitätspakt für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm haben sich unter Leitung von Verkehrsminister Winfried Hermann MdL Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart, des Landkreises Heilbronn, der Städte Heilbronn und Neckarsulm, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft Karlsruhe (AVG) sowie der Unternehmen AUDI AG und Schwarz Gruppe geeinigt. Verkehrsminister Hermann sowie Vertreter der Vertragspartner unterzeichneten am 26. Juli 2017 in Neckarsulm eine entsprechende gemeinsame Erklärung.

Das „Zukunftsorientierte Mobilitätskonzept für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm“ benennt Ziele und Eckpunkte für die weitere Entwicklung des Verkehrs in der Region. Es listet eine umfängliche Reihe von Einzelmaßnahmen (s. hier und unter Hintergrundinformationen) auf, die die Verkehrsträger Schiene und Straße umfassen. Außerdem benennt es auch ein Arbeitsprogramm zur Verbesserung des Radverkehrs und des betrieblichen Mobilitätsmanagements.

Verkehrsminister Hermann, der die Erstellung des Mobilitätskonzeptes moderiert hatte, lobte die Einigung als wegweisend: „Das gemeinsame Anliegen der Partner des Mobilitätspaktes ist die Lösung von Verkehrsproblemen in einem verkehrlich hoch belasteten Wirtschaftsraum. Die verkehrliche Belastung in der Region wird derzeit verstärkt durch den Verdrängungsverkehr infolge des 6-streifigen Ausbaus der A 6 in die anliegenden Straßen. Das zukunftsorientierte Mobilitätskonzept ist eine ideale Grundlage für die Vernetzung von Schiene und Straße unter Berücksichtigung der Potentiale, die auch der Radverkehr bietet.“

Das Konzept für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm umfasst einen Katalog sofortiger, mittel- und langfristiger Maßnahmen. Unter dem Leitbild einer nachhaltigen Mobilität haben die beteiligten Partner nach Lösungsansätzen für eine zukunftsfähige Verkehrsabwicklung und neue Ansätze im Raum Heilbronn-Neckarsulm gesucht. Verkehrsminister Hermann betonte, den wesentlichen Beitrag für eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Verkehrsentwicklung müssten zukünftig verstärkt intermodale und vernetzte Lösungsansätze leisten.

Andreas Hollatz, Abteilungspräsident für Straßenbau im Regierungspräsidium Stuttgart, lobte in Vertretung von Regierungspräsident Wolfgang Reimer den Prozess als wegweisend für eine ganzheitliche Betrachtung aller Verkehrsträger in einem wichtigen Wirtschaftsraum. Dessen Straßenbauabteilung hatte die Arbeit der Projektgruppe „Verkehr“ koordiniert. Hollatz weiter: „Das bisherige Verkehrssystem stößt vielfach an die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Tägliche Staus sind nur die Auswirkung dessen, aber nicht die Ursache. Daher geht es bei den Lösungsansätzen darum, Engpässe zu identifizieren und zu beseitigen, aber insbesondere auch darum, die Potentiale aller Verkehrsträger zu stärken.“

Letztlich gehe es im Kern um das Ziel einer neuen, vernetzten und klimaneutralen Mobilität, die auch zu einer Entlastung der Straßeninfrastruktur führen könne. Daher, so Minister Hermann, umfasse der Mobilitätspakt Verbesserungen bei Straße, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sowie deren Vernetzung untereinander. Minister Hermann würdigte abschließend das Engagement und den Einigungswillen der Unterzeichner des Mobilitätspaktes: „Die Vereinbarung zeugt vom gemeinsamen Willen, den individuellen Autoverkehr zu reduzieren, das Radwege- und Fußgängernetz zu verdichten sowie das ÖPNV-Angebot nachhaltig zu stärken. Land, Wirtschaft und kommunale Ebene arbeiten dabei Hand in Hand und geben ein gutes Beispiel für künftige Vereinbarungen dieser Art.“

Anlagen zur Pressemitteilung

Mobilitätspakt: Nachhaltige Mobilität: Zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept für den Wirtschaftsraum Heilbronn – Neckarsulm

Übersichtsplan zum Mobilitätspakt

Statements der Unterzeichner des „Zukunftsorientierte Mobilitätskonzept für den Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm“ 

Hintergrundinformationen

Partner des Mobilitätspaktes sind: 

  • Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
  • Albtal-Verkehrs-Gesellschaft Karlsruhe
  • AUDI AG
  • Landkreis Heilbronn
  • Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW)
  • Regierungspräsidium Stuttgart
  • Schwarz Gruppe
  • Stadt Heilbronn
  • Stadt Neckarsulm

Vertreter der beteiligten Partner haben in mehreren Projektgruppensitzungen unter Leitung von Abteilungspräsident Andreas Hollatz (Leiter der Abteilung „Straßenwesen und Verkehr“ des Regierungspräsidiums Stuttgart) die verkehrlichen Herausforderungen identifiziert und mit konkreten Maßnahmen und Arbeitsprogrammen unterlegt. Zur Verbesserung der Verkehrssituation im Wirtschaftsraum Heilbronn-Neckarsulm erklären die Partner, die geplanten Einzelmaßnahmen in ihrer Zuständigkeit.  

Eine Evaluierung der Maßnahmen und Zuständigkeiten ist für 2019 vorgesehen. Dabei soll insbesondere nach der Fertigstellung eines von den Firmen AUDI AG und Schwarz Gruppe beauftragten regionalen Mobilitätskonzeptes im März 2018 der Mobilitätspakt mit den dann notwendigen Verbesserungsmaßnahmen ergänzt bzw. aktualisiert werden. 

Zum Mobilitätskonzept im Detail: 

Hier gibt es eine Übersicht. 


a) ÖPNV

Das Arbeitsprogramm ÖPNV setzt sich aus kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen zusammen. Dabei geht es unter anderem um Fahrplanverbesserungen im Bereich Neckarsulm Nord (z. B. für Audi-Schichtarbeiter). 

Die Partner vereinbaren weiterhin eine Verbesserung des Angebotes der Frankenbahn (Eisenbahnstrecke Stuttgart-Würzburg), Modernisierungen weiterer Bahnhofstationen und Maßnahmen zum Anheben der Streckengeschwindigkeit. 

b) Straße

Zweiter Schwerpunkt des Mobilitätskonzeptes ist ein Arbeitsprogramm Straßenverkehr. Hier gilt es vor allem, kurzfristig auf eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit der A 6 bis zum Abschluss des 6-streifigen Ausbaus zu reagieren, infolgedessen auch das nachgeordnete Straßennetz an vielen Stellen überlastet ist. Für die Beurteilung der zukünftigen Verkehrssituation wird derzeit – im Auftrag der Audi AG und der Schwarz Gruppe – eine großräumige Verkehrsuntersuchung mit Prognosehorizont 2030 erstellt, auf deren Grundlage dann die Bereiche mit weitreichenderem Handlungsbedarf ermittelt werden sollen. 

In die großräumige Verkehrsuntersuchung gehen z. B. folgende mittel- und langfristige Maßnahmen ein:

  • A 6, 6-streifiger Ausbau AS Wiesloch/Rauenberg – AK Weinsberg
  • B 27, kreuzungsfreier Anschluss der Binswanger Straße
  • L 1100, 4-spuriger Ausbau Heilbronn-Neckargartach – AS Heilbronn/ Untereisesheim
  • Nordumfahrung Frankenbach/Neckargartach (1. Bauabschnitt)

Nach dem Vorliegen der Ergebnisse der großräumigen Verkehrsuntersuchung wird z. B. ein Gesamtkonzept für den Streckenzug L 1100 – L 1101 erstellt und mögliche Umbaumaßnahmen an verkehrswichtigen Knotenpunkten im Zuge der L 1101 verifiziert.

Das Regierungspräsidium Stuttgart ginge in diesem Punkt nicht nur die Maßnahmen an, die ohnehin auf der Agenda der Straßenbauverwaltung stünden. Im Interesse der besonders belasteten Städte Heilbronn und Neckarsulm würden bereits jetzt auch solche Maßnahmen angegangen, mit denen mit möglichst wenig Zeitverzug Abhilfe geschaffen werden könne. Deshalb werden kurzfristig und in Abstimmung mit dem Landkreis Heilbronn zum Beispiel die Leistungsfähigkeit mehrerer Knotenpunkte durch Umrüstung und Umprogrammierung der Ampeln verbessert. Darüber hinaus werden die Knotenpunkte im Zuge der L 1100 (Neckartalstraße) durch einen zusätzlichen Fahrstreifen wieder leistungsfähig gestaltet sowie am neuralgischen Knotenpunkt L 1101/K 2000 durch zusätzliche Abbiegefahrstreifen eine deutliche Verbesserung des Verkehrsflusses erzielt. 

c) Rad

Radschnellverbindungen sind neue überörtliche Netzelemente für den Alltagsverkehr in Verdichtungsräumen. Als wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsraums Heilbronn-Neckarsulm streben Land, Landkreis sowie die Städte Heilbronn und Neckarsulm die Umsetzung einer Radschnellverbindung in Nord-Süd-Richtung an. 

d) Betriebliches Mobilitätsmanagement

Die Firmen AUDI AG und Schwarz Gruppe tragen zum starken Wirtschaftswachstum der Region Heilbronn-Franken bei. Mit ihrem betrieblichen Mobilitätsmanagement nehmen die Unternehmen in diesem Bereich eine Vorreiterrolle für die regionale Industrie ein. 

Zum Zweck der Erschließung ihrer Standorte und Liegenschaften im Raum Heilbronn/Neckarsulm haben AUDI und Schwarz Gruppe ein Verkehrsleitbild entwickelt, welches eine Lenkung des Individualverkehrs der Mitarbeiter-, der Kunden- und Besucherströme sowie des Materialverkehrs anstrebt. 

Weitere Meldungen

Zwei Radfahrer:innen fahren einen Weg an einem Fluss entlang.
STADTRADELN

STADTRADELN 2025: Baden-Württemberg radelt wieder los

Ein Elektroauto lädt an einer Ladesäule.
Elektromobilität

Neuer E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Motorhaube eines Polizeiautos, auf welcher ein Förderbescheid des Verkehrsministeriums für Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Höhe von 787.500 Euro liegt.
Elektromobilität

225 Ladepunkte für die baden-württembergische Polizei

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Fußgänger und Fahrradfahrer
Rad und Fuß

Förderung für Rad- und Fußwege stärkt Verkehrssicherheit

Gewinnerinnen und Gewinner des Schulradeln 2024 auf dem gewonnenen Rad-Aktionstag
Schulradeln

1.000 Jugendliche feiern Schulradeln-Sieg in Ladenburg

Kopf eines Zuges.

DB Regio gewinnt Ausschreibung für Neckartal und Südbahn

Schild Strassenbau (Bild: stock.adobe.com/ Cevahir)
Straßenbauabteilung

Neuer Leiter in der Straßenbauabteilung

Ein Fahrzeug des Winterdienst räumt Schnee und streut Salz auf einer Straße im Dunkeln.
Radolfzell

Neues Salzlager in Radolfzell

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie: Stärkung des rheinquerenden ÖPNV

Ein Maschine asphaltiert eine Straße.
Sanierunsprogramm 2025

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Busfahrer am Lenkrad
Fachkräfte

Ein Jahr Fachkräftebündnis: Gemeinsam für Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Personalgewinnung

„Zukunft in Fahrt“: Gemeinschaftsprojekt zur Personalgewinnung

Straße

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Absperrung auf einer Straße. Im Hintergrund eine Autobrücke.
Straßenbau

2024: Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes