Die Maßnahmen sind Teil der landesweiten Digitalisierungsstrategie digital@BW. Leitlinie der Digitalisierungsaktivitäten des Landes sind die Nachhaltigkeit, der Innovationsgehalt sowie der konkrete Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger.
Um Innovationen für die Mobilität von Morgen zu ermöglichen, braucht Baden-Württemberg eine gute und zugängliche Datenlandschaft und -architektur im Verkehrssystem. Hier setzt die Projektlinie MobiArch BW an, die unter anderem folgende Maßnahmen umfasst:
- Im Rahmen einer Förderlinie werden Projekte bezuschusst, die die Verfügbarkeit und Qualität von Mobilitätsdaten verbessern und innovative Ideen für die Verwendung von Mobilitätsdaten ausarbeiten.
- Floating Car-Daten bilden die Verkehrslage in Echtzeit ab. Das Verkehrsministerium hat Floating Car-Daten für die Fläche des ganzen Landes bezogen und stellt diese den wichtigsten Einrichtungen der Verkehrssteuerung sowie relevanten Projekten zur Verfügung. Interessenten an einer Nutzung der Floating Car-Daten können sich an mobiarch-bw@vm.bwl.de wenden.
Zum Projektaufruf und Antragsformular gelangen Sie hier.
Es wurde eine Denkfabrik („Think Tank“) für die digitale Mobilität von Morgen eingerichtet. In dieser Denkfabrik sind Experteninnen und Experten aus öffentlicher Verkehrssteuerung, Wirtschaft, Forschung und der „Zivilgesellschaft“. Der Think Tank entwickelt Lösungshorizonte und Anwendungsszenarien in zentralen Technologiefeldern. Diese Empfehlungen gehen in die Gestaltung der Verkehrspolitik des Landes Baden-Württemberg ein und sollen als Grundlage für künftige Investitionen und Förderaktivitäten dienen. Als Teil der Ideenschmiede wird zudem ein „Hackathon“ durchführt – eine ca. zweitägige Veranstaltung zur kollaborativen Softwareentwicklung, die sich an Innovatoren, Programmierer und/oder Entrepreneure richtet. Schließlich beinhaltet die Ideenschmiede ein Förderinstrument, das Innovatoren mit Ideen zur neuen Mobilität in der Vorgründungsphase erste Umsetzungsschritte ermöglicht.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 05. Oktober 2017: Startschuss für Ideenschmiede digitale Mobilität.
Mit einem Pilotprojekt soll das hohe Niveau von Mobilitätsapps der privaten Hand bei Bedienkomfort und Nutzungserlebnis auf mindestens eines der bestehenden öffentlichen Angebote zur Mobilitätsinformation übertragen werden. Der Anwendungspartner soll in einem Förderwettbewerb bestimmt werden, um eine breite Wirkung zu erzielen. Neben Aspekten des Designs sollen im Projekt v. a. spielerische Elemente, sog. Gamification, Berücksichtigung finden.
Ziel ist die Förderung einer neuen Erprobungsumgebung für automatisiertes Fahren im ÖPNV in einem großstädtischen und einem ländlichen Gebiet z.B. über ein Reallabor inkl. Beurteilung der Effekte. Eine aktuelle, vom Verkehrsministerium geförderte Studie des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zeigt, dass autonome Kleinbusse im Ride-Sharing und door-to-door-Betrieb eine flächenhafte Erschließung durch den ÖPNV verwirklichen können. Zudem sollen Untersuchungen durchgeführt werden, die eine Beurteilung im Hinblick auf Struktur, Umfang und Finanzierbarkeit vorhandener und ggf. neuer staatlicher Handlungsfelder sowie zukünftiger Investitionen der öffentlichen Haushalte hinreichend zulassen.
Testfeld Autonomes Fahren
Auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg können Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben, etwa automatisiertes Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste. Zudem lassen sich die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen fortschreiben. Dafür werden aktuell in der Aufbauphase u. a. Verkehrsflächen unterschiedlichster Art vorbereitet, hochgenaue 3-D-Karten erzeugt sowie Sensoren zur Echtzeiterfassung des Verkehrs und dessen Einflussfaktoren installiert. Mehr Infos: www.taf-bw.de
Baden-Württemberg verfügt landesweit über 107 Park-und Mitfahrerparkplätze (P+M) im Zuge der Bundesautobahnen und zweibahnigen Bundesstraßen mit rd. 4.700 Stellplätzen. Weitere Stellplatzkapazitäten sind erforderlich, etwa durch Ausbau oder Neubau zusätzlicher P+M. Informationen über freie Stellplätze oder über die Vollbelegung von P+M helfen den Verkehrsteilnehmern bei der Reiseplanung vor und während der Fahrt. Das zu fördernde Projekt hat eine digitale Stellplatzerfassung für die P+M im Zuge der A 81 Singen –Stuttgart zum Inhalt. Auf dieser Strecke sollen 10 P+M mit einer Stellplatzerfassung ausgestattet werden. Die generierten Informationen wer-den den Verkehrsteilnehmern in Echtzeit auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale BW (www.svz-bw.de) zur Verfügung gestellt.
Reisezeitinformationen und Videobilder von der Strecke und der Baustelle helfen den Verkehrsteilnehmern sich vor und während der Fahrt über die Situation vor Ort zu in-formieren. Es ist geplant, die Reisezeiten („Stuttgart 15 Min.“) und Reiseverlustzeiten („Mannheim + 20 Min.“) auf den LED-Tafeln der Netzbeeinflussungsanlagen Leonberg-Walldorf und im Großraum Rhein-Neckar und an den Baustellen selbst anzuzeigen. Die Informationen sind auch online abrufbar und für mobile Endgeräte verfügbar. Mit diesem Projekt soll die Übertragung der Baustellenverkehrsführung und der Inhalte der Verkehrszeichen der Streckenbeeinflussungsanlagen an die Navigationsdienstleister sowie die Darstellung in den Navigationsgeräten umgesetzt werden.
Auf einem ausgewählten Streckenzug werden die Ampeln technisch so ausgestattet, dass sie den Belangen aller Verkehrsteilnehmer/-träger möglichst gerecht werden. Floating Car-Daten (FCD) sollen hier pilothaft die Schaltprogramme unterstützen, z. B. für eine Vorrangschaltung eines herannahenden Fahrzeugpulks.
Der Internet-Auftritt der Straßenverkehrszentrale BW wird derzeit um eine App erweitert. Damit werden die Verkehrsinformationen der Straßenverkehrszentrale BW bedienerfreundlich und individuell anpassbar auf mobilen Endgeräten für die Nutzerinnen und Nutzer verfügbar. Die App wird um weitere Funktionen ergänzt, insbesondere um eine Verkehrs- und Stauprognose und eine Straßenzustands- und Wettervorhersage. Damit sind zukünftig noch verlässlichere Reiseplanungen möglich.
Zum App-Download: www.svz-bw.de/app
Im Rahmen dieses Projektes soll die Wirkung dieser Systeme für Lkw-Fahrer, Radfahrer und Fußgänger, Speditionen und Fuhrparkbetreiber näher untersucht und die Marktdurchdringung forciert werden.
200 Jahre nach seiner Erfindung wird nicht nur das Fahrrad elektrisch und digital – auch in der Planung und Nutzung von Radinfrastruktur spielen digitale Komponenten eine zunehmend wichtige Rolle. Ziel des Vorhabens ist es, die bestehenden innovativen Ansätze in diesem Bereich sowie vorhandene Datenbestände zusammenzuführen, zu ergänzen, zu aktualisieren und zu pflegen. Die Daten sollen in aufbereiteter Form verschiedenen Zielgruppen zur Verfügung gestellt und so zur Grundlage für Investitionsentscheidungen sowie für fachliche Planungen werden. Geplante Bausteine sind insbesondere eine neue App für die Datenerfassung sowie ein digitales Mängelmeldesystem. Im Rahmen eines systematischen digitalen Erhaltungsmanagements werden landesweit vergleichbare Daten generiert, ausgewertet und analysiert. Durch digitale Zählstellen werden belastbare und vergleichbare Daten zur Nutzerfrequenz insbesondere touristischer Radwege generiert. Der digitale Radschulwegplaner sowie der digitale Radroutenplaner werden entsprechend der Nutzerbedürfnisse weiterentwickelt.
Nachhaltige Mobilität muss für die Menschen in Baden-Württemberg sichtbar und erlebbar werden. Informationen zu Angeboten, Kosten, Zeitbudgets, Verfügbarkeit und Gesundheitseffekten der Mobilitätsoptionen müssen leicht verfügbar sein. Ziel des Landes ist es, Baden-Württemberg zum Leitmarkt für E-Mobilität und Digitalisierung im Mobilitätsbereich zu entwickeln. Neue Mobilität soll zum Mainstream und zum Massenmarkt werden. Um dies zu erreichen, müssen die Aktivitäten des Landes in diesem Bereich kommunikativ begleitet werden. Hierzu soll die bereits 2015 erfolgreich durch-geführte Kampagne „Neue Mobilität“ einen entsprechenden Schwerpunkt erhalten.
Digitales Verfahrensmanagement Großraum- und Schwertransport (VEMAGS) ist das bundeseinheitliche E-Government-Projekt zur Online-Abwicklung des Antrags-und Genehmigungsverfahrens für Großraum- und Schwertransporte aller 16 Bundesländer und des Bundes unter der Federführung des Landes Hessen, welches nun weiterentwickelt wird.
Das Verkehrssicherheitsscreening ist ein Verfahren zur Ermittlung und Analyse der unfallauffälligen Streckenabschnitte in Baden-Württemberg. Ziel des Verkehrssicherheitsscreenings ist es, Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Land zu priorisieren und zielgerichtet einzusetzen sowie die Arbeit der Verkehrsschau- und Unfallkommissionen nachhaltig zu erleichtern.