Ridepooling: Bedarfsorientierter flexibler öffentlicher Verkehr
Ridepooling bedeutet, Fahrzeuge intensiv und effizient zu nutzen, indem mehrere Personen sie gemein-sam verwenden. Die Fahrzeuge werden von professionellen FahrernInnen gefahren und verkehren ohne Fahrplan und Streckenbindung in einem Bedienungsgebiet. Mittels intelligenter Dispositionstechnik sammeln sie mehrere Fahrgäste mit einer ähnlichen Route ein und bringen sie zu ihren individuellen Zielen bzw. zu einer festgelegten „virtuellen“ Haltestelle.
Ridepooling kann ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Verkehrsangebots werden. Die dank Digitalisierung ermöglichte datenbasierte Bündelung unterschiedlicher Fahrtwünsche in dynamisch disponierten Kleinfahrzeugen hat das Potenzial, das nachhaltige Verkehrsangebot beziehungsweise den Umweltverbund zu ergänzen. Das Verkehrsministerium plant daher Projekte, die Ridepooling in Baden-Württemberg erproben und einführen und diese wissenschaftlich begleiten – insbesondere in bislang für private Geschäftsmodelle weniger rentablen Regionen des ländlichen Raums.
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Auszeichnung „Wir machen Mobilitätswende!“
„Nachhaltige Mobilität“ ist kein Nischenthema mehr. Viele Menschen machen sich Gedanken, wie unsere Mobilität nachhaltiger gestaltet werden kann. Dieses Engagement soll honoriert werden und Andere zum Nachmachen oder für eigene Ideen inspirieren. Hierfür wurde der SDA Award „Wir machen Mobilitätswende!“ ins Leben gerufen. Er zeichnet Menschen in Baden-Württemberg aus, die Produkte, Dienstleistungen, Ideen und Geschäftsmodelle verantworten oder Projekte umsetzen, um das Mobilitätsangebot im Land innovativ und nachhaltig zu verändern.
Das Engagement dieser Menschen mit Vorbildfunktion wird bei einer Preisverleihung gewürdigt. Ergänzend sollen die Personen und ihre Erfolge medial begleitet und damit verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gebracht werden. Der Award kann so eine breite Kommunikation über neue Mobilität und die Veränderbarkeit von Geschäftsmodellen und Rahmenbedingungen in verschiedenen Fachzielgruppen und Verbänden anstoßen. Klimaverträgliche moderne Mobilität wird auf diese Weise auch für die Bürgerinnen und Bürger konkreter und verständlicher. Bewerben können Sie sich noch bis 30. Juni 2020.
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reFuels: Kraftstoffe neu denken
Aus erneuerbarem Strom hergestellte synthetische Kraftstoffe können durch Beimischung in fossile Kraftstoffe einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies gilt vor allem für energieintensive Anwendungsfelder, in denen auf absehbare Zeit elektrische Antriebe nicht in Frage kommen (Güterfernverkehr, Schifffahrt, Luft-verkehr). Ziel ist es, dass alle Fahrzeuge – ob alt oder neu – regenerative Kraftstoffe tanken können, um eine schnelle ergänzende Lösung für eine CO2-neutrale Mobilität zu schaffen.
Das Verkehrsministerium fördert im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft (SDA) das Projekt „reFuels – Kraftstoffe neu denken“ beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Darin wird die effiziente Herstellung und Nutzung von regenerativen Kraftstoffen betrachtet, sogenannten reFuels. Außerdem erproben sie deren Einsatz in der bestehenden Fahrzeugflotte. Das Projekt umfasst die gesamte Wertschöpfungskette, vom Energieversorger, der Kraftstoffsynthese, über Lieferanten, Systementwickler bis hin zu Motoren- und Fahrzeugherstellern.
Weitere Informationen: www.refuels.de
Erweiterung und Kommunikation zum Testfeld Autonomes Fahren BW
Automatisiertes Fahren wird Unfälle vermeiden und Verkehr effizienter gestalten. Die dafür notwendige Technik zuverlässig und fehlerfrei zu gestalten und umzusetzen ist Aufgabe von Forschung und Entwicklung. Insbesondere müssen komplexe Verkehrssituationen berücksichtigt werden, in denen automatisierte Fahrzeuge mit älteren Fahrzeugen ohne Assistenzsysteme oder auch mit Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern und Fußgängerinnen und Fußgängern interagieren. Für die Akzeptanz spielt der Zugang zum automatisierten und auch zum fahrerlosen Fahrzeug eine entscheidende Rolle. Hierzu wollen wir über eine gute und verständliche Kommunikation, Demonstrationen und Vorführungen schon bei der Entwicklung der neuen Hilfsmittel unterstützen. Wir sind davon überzeugt, dass auch die Entwicklung der Technologie und im öffentlichen Verkehr auch der zugehörigen Mobilitätsdienste von den Rückmeldungen und Reaktionen der Bürger und Bürgerinnen profitiert.
Das vom Verkehrsministerium geförderte Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg in Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn ist dafür eine wegweisende Erprobungsumgebung im Realverkehr. Es ermöglicht die Erprobung von Technologien des automatisierten Fahrens auf unterschiedlichen Straßentypen von der Innenstadt bis hin zur Autobahn im tatsächlichen Verkehrsgeschehen durch Dritte. Der Teil der Erweiterung bezieht die im Testfeld seit Beginn an angesprochenen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit ein. Es sollen hier mobile Messstationen angeschafft werden, um kurze Testphasen für die KMUs zu ermöglichen und eine stationäre, in der Regel mit baulichen und damit teuren und zeitintensiven Maßnahmen verbundenen Ausstattung zu vermeiden.
Innerhalb des autonomen und vernetzten Fahrens sieht der SDA einen Schwerpunkt im Busverkehr innerhalb des ÖPNV. Dieses Verkehrssystem hat sehr großes Potenzial und zählt wie der Liefer- und Güterverkehr für die Versorgung zur Daseinsvorsorge. Um die dafür notwendige Auslegung von Verkehrsnetzen, Fahrzeugen, Stadtgestaltung bis zur Fahrtbuchung, Preisgestaltung und Finanzierung als auch die Akzeptanz bei den Nutzern autonomer Busse beurteilen zu können, sieht der SDA Reallabore und Testfelder als geeignetes Mittel und ergänzt und erweitert deshalb die Angebote des bestehenden TAF BW.
Weitere Informationen:
www.taf-bw.deAutonomes Fahren auf der VM Internetseite
RABus: Zwei Reallabore, ein Ziel – die Automatisierung des ÖPNV
Im Forschungsprojekt „RABus – Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“ werden automatisierte Shuttles unter realen Umgebungsbedingungen eingesetzt. Im Reallabor Mannheim liegt der Schwerpunkt auf dem automatisierten Betrieb im Mischverkehr in einer innerstädtischen Umgebung. Im Reallabor Friedrichshafen steht der automatisierte Überlandbetrieb im Mittelpunkt.
Über eine Begleitforschung zu Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und technischen Lösungsansätzen ist auch die Wissenschaft intensiv in das Projekt eingebunden. Mit diesem Ansatz verfolgt RABus das Ziel, hoch- und vollautomatisierte Fahrzeuge unterschiedlicher Größe in verschiedenen Gebietstypen und mit akzeptablen Geschwindigkeiten im ÖPNV-Realbetrieb einzusetzen, so dass automatisierte und flexible Mobilitätsangebote dargestellt werden können. Am Ende des Projektes wird bewertet, inwieweit die Ergebnisse landes- und bundesweit übertragbar sind. Ergänzend werden Handlungsempfehlungen für einen zukunftsfähigen ÖPNV ausgearbeitet.Für RABus konnten die Forschungsinstitute FKFS und KIT sowie die DB, ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH und die ZF Friedrichshafen AG gewonnen werden.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung: Minister Hermann will realen hochautomatisierten Busbetrieb erproben lassen
Technologie- und Kompetenz-Center für automatisierten und elektrifizierten öffentlichen Verkehr (TCÖV)
Ziel des TCÖV ist es, verkehrliche und technische Entwicklungen zu erheben, zu bewerten und Empfehlungen insbesondere an das Land, aber auch an Verkehrsunternehmen, Fahrzeughersteller und Mobilitätsdienstanbieter zu geben, wann und zu welchem Inhalt welche weiteren Aktivitäten zweckmäßig oder sogar notwendig sind. TCÖV wird für Kommunen und Fahrzeughersteller eine kompetente Anlaufstelle sein und Verbundprojekte aus Fahrzeugherstellern, Forschung und öffentlicher Hand initiieren. Die Erweiterung um die Themen des Güterverkehrs und des Individualverkehrs wird nach dem Start des TCÖV geprüft werden.
Weitere Informationen:
https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/zukunftskonzepte/autonomes-fahren/
SAFE BW: Sicherheitsladenetz
Das Ziel von SAFE BW ist ein flächendeckendes Sicherheitsladenetz für Elektrofahrzeuge in Baden-Württemberg aufzubauen.
Weitere Informationen: www.e-mobilbw.de/safe
Kompetenznetzwerk Klima Mobil
Das Kompetenznetzwerk Klima Mobil hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Kooperation mit den baden-württembergischen Kommunen den Klimaschutz im Verkehr zu fördern.
Weitere Informationen: www.klimaschutz-bewegt.de
MobiData BW
MobiData BW ist die Dachmarke für Mobilitätsdaten in Baden-Württemberg. Im Pilotprojekt moveBW wurden Systeme zum Datenmanagement konzipiert, die nun in den Landesbetrieb überführt werden.
Weitere Informationen:
MobiData auf der Internetseite des VM
www.nvbw.de/aufgaben/digitale-mobilitaet/mobidata-bw