Bis 2030 soll der Verkehr deutlich weniger CO2 produzieren. Um das zu erreichen hat sich das Verkehrsministerium konkrete Ziele gesetzt. Der ÖPNV soll verdoppelt werden und weniger Autos auf der Straße unterwegs sein. Auch für den Rad- und Fußverkehr gibt es konkrete Vorgaben.
Konkret soll es mit den Zielen möglich werden bis zum Jahr 2030 die Emissionen im Verkehrssektors um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Dieses Ziel ist ambitioniert, aber nicht unrealistisch. Wenn die Verkehrswende und der Klimaschutz als Projekt zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, als Projekt aller verstanden wird, kann es gelingen.
Fünf konkrete Ziele für die Verkehrswende
Um die CO2-Emissionen zu reduzieren hat sich das Verkehrsministerium fünf konkrete Ziele für die Verkehrswende gesetzt. Sie zeigen, dass sich unsere Mobilität bis zum Jahr 2030 an vielen Stellen verändern muss.
Bis 2030 soll…
- eine Verdopplung des öffentlichen Verkehrs erreicht sein,
- jedes zweite Auto klimaneutral fahren,
- ein Fünftel weniger Kfz-Verkehr in Stadt und Land unterwegs sein,
- jede zweite Tonne klimaneutral fahren,
- jeder zweite Weg selbstaktiv zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden.
Verkehr auf der Straße besonders wichtig
Insbesondere der Straßenverkehr kann einen großen Beitrag zum Klimaschutz um leisten. Heute stammen über 60 Prozent der Treibhausgasemissionen des Verkehrs von Autos und über 30 Prozent aus dem Straßengüterverkehr.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass sowohl in Stadt und Land viele Dienst- und Arbeitswege durch die Nutzung digitaler Dienste entfallen können. Hinzu kommt insbesondere, aber nicht ausschließlich, in den Städten die Möglichkeit zum Umstieg auf Bahn, Bus, Rad und Fuß. Insgesamt können so etwa 10 Prozent der Pkw-Kilometer eingespart werden – wobei große Unterschiede zwischen Stadt und Land bestehen. In Summe sind so im Jahr 2030 insgesamt 20 Prozent weniger Kfz unterwegs.
Mehr E-Autos auf die Straße
Ergänzend muss es gelingen den Anteil elektrischer Pkw bei den Neuzulassungen bis 2030 auf 100 Prozent zu steigern. Dann wäre bereits ein Drittel der Fahrzeuge elektrisch unterwegs. Für die Verringerung der Emissionen der übrigen fossil-angetriebenen Pkw im Bestand sind zudem Kraftstoffe (zum Beispiel fortschrittliche Biokraftstoffe) von Bedeutung.
Auch im Güterverkehr spielen neben der Verlagerung auf klimafreundliche Alternativen, wie Schiff und Bahn, insbesondere alternative Antriebskonzepte eine wichtige Rolle, vor allem Wasserstoff und elektrische Antriebe, aber auch biologische und synthetische Kraftstoffe. Im Jahr 2030 können so rund 50 Prozent der Tonnenkilometer klimaneutral zurückgelegt werden. Klimaschutzorientierte Wettbewerbsbedingungen sind hierfür eine zentrale Voraussetzung.
Ziele wurden 2022 aktualisiert
Das Ministerium für Verkehr hat sich bereits frühzeitig in Sachen Klimaschutz aufgestellt und Ziele für die Verkehrswende gesetzt. Grundlage war das sogenannten Klimaschutzszenario aus dem Jahr 2017. Darin wurde der Status Quo untersucht, in Relation zu den Klimazielen gestellt und aufgezeigt, wie sich Start und Ziel verbinden lassen. Die Ziele für die Verkehrswende wurden zuletzt 2022 aktualisiert.